Russland Postzensur 1914 - 1917
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Heute zeige ich eine weitere Karte mit Prüfstelle Omsk. Der rote Speeckaert Typ 18 kommt häufig vor.
Bei dieser in Barnaul geschriebenen Karte finde ich aber den Nebenstempel "Korrespondenz von Militärgefangenen M.G. Barnaul" interessanter. Von diesen Hinweisstempeln gibt es verschiedene Ausführungen, die am sonsten aus Ein- oder Zweizeilern bestehen. Diesen Rahmenstempel hatte ich bisher nicht gesehen. -
Hallo zusammen,
heute kann ich Euch ein zensiertes Auslandstelegramm zeigen. Sollte eigentlich eine Premiere in diesem thread sein.
Aufgrund meiner kümmerlichen Russisch- und kyrillisch-Kenntnisse folgende Frage an die Gemeinschaft. Lief das Telegramm von London nach Petrograd oder umgekehrt?
Oben links finden wir auf jeden Fall einen Linienstempel mit Datum 19.Map.1915 (also 19.3.15 nach julianischem Kalender). In der Mitte rechts unter der Rötel-6 ist der L2-Zensurstempel "D.Z. / Militärzensor" (Speeckaert Type 8, selten) der 1. Ekspedition der Petrograder Militärzensur abgeschlagen. Den Kreisstempel daneben kann ich nicht interpretieren, ein Zensorenstempel ist es vermutlich nicht.
Viele Grüße
DKKW -
Links steht "Telegraf nach St. Petersburg". Im schwarzen Kreisstempel steht "NABEL"(? Lese ich jedenfalls so). Das könnte der Name der Zensors sein.
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Moin zusammen,
das Wort im Kreisstempel sollte wohl KABEL' sein - vom deutschen Wort Kabel ;), bezieht sich wahrscheinlich auf die Art der Übertragung.
Ein wirklich sehr interessantes und schönes Stück! Glückwunsch, DKKW!
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Hallo zusammen,
@ 241264hsv-fan und northstar: Herzlichen Dank für Eure Mithilfe. Jetzt kann ich den Beleg richtig beschreiben.
Das zensierte Telegramm war übrigens überraschend günstig, das zweite angebotene Telegramm ging erheblich teurer weg. Aber diese beiden zensierten Telegramme waren die ersten, die ich jemals zu Gesicht bekommen habe. Also musste ich zumindest eins der beiden für meine Sammlung erwerben.
Viele Grüße
DKKW -
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Hallo 241264hsv-fan,
wow, ein toller Beleg. So etwas fehlt mir noch für meine Sammlung (neben so vielen anderen Belegen).
Viele Grüße
DKKW -
Dieser Einschreibebrief wurde am 19.7.1916 in Simbirsk versendet. Nach dortiger Zensur lief der Brief bis Moskau, wo er erneut geprüft wurde. Anschließend lief der Brief weiter nach Kopenhagen.
Die Zensurstempel von Simbirsk: Typ 8 (R3) ist bei Speeckaert nur aus dem August 1916 in schwarz notiert, Typ 12 (B.N.M.) nur in violett.
In Moskau kam kein Stempel hinzu. Der Brief wurde mit dem Verschlußstreifen Typ 18 verschlossen. -
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Die Karte ging zwar nach Kanada, aber wieso soll sie auch von dort sein ? Sie zeigt ja Newport in Monmouthshire (Wales) und trägt die Aufschrift "Great-Britain and Ireland".
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Das habe ich gar nicht beachtet. Den Ort Newport gibt es ja ziemlich häufig. Danke für den Hinweis.
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Interessant wäre es, die Sprache des Schreibens zu kennen. Sieht irgendwie finnisch oder baltisch aus.
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Ich tippe auf estnisch.
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Hätte ich auch als erstes gedacht, u.a. wegen des Namens Paju.
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Nach drei Karten zeige ich heute wieder einen Brief. Leider ist der Ortsstempel recht undeutlich. Vielleicht bekomme ich den noch heraus [POLTAW(A) G(UBERNYA) ist noch gut zu lesen]. Somit ist eine Zuordnung des Zensurstempels, den ich im Speeckaert nicht gefunden habe, dann auch nicht möglich. Über den Namen des Prüfers Mezhiretsky komme ich auch nicht weiter.
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