Hallo Forum,
kann mir irgendjemand sagen warum Berlin-Marken mit BERLIN-Stempel so selten sind im Vergleich zu denen die einen x-beliebigen Abschlag aus Buxtehude und sonstwo aus der Republik tragen?
Gruß
Wolfgang
Hallo Forum,
kann mir irgendjemand sagen warum Berlin-Marken mit BERLIN-Stempel so selten sind im Vergleich zu denen die einen x-beliebigen Abschlag aus Buxtehude und sonstwo aus der Republik tragen?
Gruß
Wolfgang
Was heißt "so selten"? Sie sind gesucht, da Berlinmarken klassisch auch in Berlin gestempelt sein sollten.
Ich denke, dass Berlin-Marken mit Berlin-Stempeln nicht selten, sondern eher gesucht sind. Viele Sammler bevorzugen lesbare Berlin-Stempel.
die guten Berlin-Stempel bleiben in den Sammlungen, die Buxtehude-Stempel werden billig verhökert. Deshalb entsteht vielleicht der Eindruck, die Berlin-Stempel seien selten.
ja das ist es... Also in den Anfangsjahren 1948 bis ca 1960 ca. habe ich die meisten meiner Berlin-Marken auch mit entsprechendem Stempel. Aber ab dieser Zeit etwa fast ausschließlich mit Stempeln aus der damaligen Bundesrepublik. Warum gerade ab dieser Zeit?
Hat das was mit der terretorialen Trennung ab 1961 zu tun?
Vielleicht hat es damit zu tun, dass die Berlin-Marken später auch in Westdeutschen Postämtern verkauft wurden? Oder sehr viele auch über die Versandstelle für Sammlermarken?
Meiner Meinung nach liegt es vor allem daran, dass viele Briefmarkensammler und auch Händler ihre Tagespost in den 60er/70er/80er Jahren bevorzugt mit Berlin-Marken frankiert haben. Diese Frankaturen landeten fast zu 100% in den Beständen von Sammlern, während die normale Berliner Tagespost (also mit Berlin-Stempeln) vermutlich zu einem großen Teil im Papierkorb gelandet ist. Für viele Sammler war es damals auch überhaupt nicht wichtig, welcher Stempel auf einer Marke drauf ist. Hauptsache, man konnte die fehlende Berlin-Marke in sein Album einsortieren. Deshalb waren diese Frankaturen auch so beliebt und Händler wie Hermann Sieger oder das Markenhaus Schneider oder Krüger München haben ihre Post häufig mit Berlin-Marken frankiert. Sie wussten halt, dass ihre Kunden das gut finden.
Meines Wissens wurden Berlin-Marken nur in sehr wenigen Ausnahmefällen an westdeutschen Postschaltern verkauft. Sehr sicher weiß ich das eigentlich nur von einer Marke, nämlich der Mi-Nr. 231 (Brandenburger Tor 3 Pfennig). Bei dieser Marke gab es den (politisch motivierten) Aufruf, dass die Westdeutschen ihre Verbundenheit mit Berlin dadurch zum Ausdruck bringen sollten, dass sie diese Marke zusätzlich auf ihre Briefe kleben. Ansonsten ist mir nur bekannt, dass die Berliner Zuschlagsmarken (Jugend, Wohlfahrt, Sport, Weihnachten) auch in Westdeutschland über die jeweiligen Wohlfahrtsverbände vertrieben wurden (aber nicht über die Postämter). Bei den Versandstellen war natürlich alles zu bekommen. Und genau dort haben die Sammler und Händler (siehe meinen Einstiegssatz) sich auch mit dieser Frankaturware eingedeckt.
Viele Grüße
Christoph
Die eine Seite betrifft die Neigungen und Wünsche der Sammler, mit der postalisch korrekten Verwendung der Marken der Landespostdirektion Berlin in Westdeutschland hat das wenig zu tun. Alle Berliner Marken waren seit dem 20.01.1950 im Rahmen ihrer Gültigkeit und bis zum Ende der allgemeinen Frankaturgültigkeit der Marken am 31.12.1991 auch im gesamten Bundesgebiet postgültig und konnten verwendet werden.
Natürlich gibt es die gehegte Affinität der Sammler zu den Marken mit Abstempelungen aus Berlin, möglichst noch von kleinen Postämtern. Aber auch Marken mit Stempeln aus dem Bundesgebiet sind vollwertige gestempelte Berliner Briefmarken.
. Aber auch Marken mit Stempeln aus dem Bundesgebiet sind vollwertige gestempelte Berliner Briefmarken
Danke schön...... eine kleine Nebensammlung "Berlinmarken mit Bundstempeln". Die ersten Jahre (ab Rotaufdruck vom 20.1.- 31.01.50 sind Abschläge theoretisch möglich) sind recht mau und das ist das Ergebnis aus mehreren Tausend Bautenmarken.
Schildescher
heisst es dass DIESE Stempel aus der genannten Zeit dann wertsteigernd sind, weil sie entsprechend selten sind?
Ich finde die Sache mit den Stempeln echt interessant!
Das ist halt Angebot und Nachfrage,
und aus meinem Bauchgefühl heraus besteht nur eine sehr geringe Nachfrage nach Bundstempeln auf Berlinmarken. Die Berliner Sondermarken (z.B. die Währungsgeschädigtemarken, Goethe, Berliner Glocken, KWGK, etc.) mit Bundstempeln liegen meist wie Blei bei eBay herum. Ich vermute den Handelspreis ca. 20 % unter den vergleichbaren Berlinstempelpreisen.
Und zu deiner Eingangsfrage: da gibt es vermutlich sehr, sehr viel Gründe dafür warum es so wenig gut erhaltene Berlinstempel auf Berlinmarken gibt.
Innerorts/Inland wirst du bei den Dauerserien auf den braunen (Drucksachen), grünen (Postkarten) und roten (Briefe) Briefmarken noch relativ häufig gute Berlin-Stempel finden. Bei den blauen (Auslandsbriefe) Briefmarken ebenfalls. Ich kann mir vorstellen, dass nach dem Mauerbau die Sondermarken großteils meist nach außerhalb versandt und die Dauerserien großteils innerhalb Berlins versandt wurden. Ist aber alles Kaffeesatzleserei.
Schildescher
Danke für Deine Ausführung; ich freue mich immer über solche Antworten auch auf Fragen, die manch einem hier blöde und unnötig erscheinen (Henrik, jetzt bist Du dran mit BEITRAG MELDEN)