Hallo liebe Mitsammlerfreunde!
Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit in meiner Vorstellung an dieser Stelle ja beschrieben, wie und warum ich Anfang der 80er (Jahre der Adoleszenz) mit dem Sammeln aufgehört habe: Frauen und Alkohol. (männerbündisches Zwinkern!). Die Bereitschaft, für immer mehr postfrische und extra für Sammler geschaffene Ware immer mehr des knappen Geldes auszugeben wurde immer geringer.
Heute stelle ich fest: Die damals teuer angebotenen Waren sind heute annähernd nix wert. Die Postfrischsammlung Bund ist von vielen zur Euroumstellung sogar bei der Post umgetauscht worden.
Ich sehe nicht ein, der Post für eine Dienstleistung (derer Quittung ja die Marke sein soll), Geld zu zahlen, die sie aber nie zu erbringen braucht. Und da sie Leistungen verkauft, die sie nie erbringen muss, braucht hierfür auch kein Personal vorgehalten werden, die Leute können schlicht entlassen werden.
Wenn Briefmarkensammeln nur noch darin besteht, mein Geld einem Händler zu überweisen und dafür dann fertig zusammengestellte Markensätze/FDC u.ä. geschickt zu bekommen, die ich nur noch einsortieren und warten muss, bis sie nix mehr wert sind, sehe ich darin weder Leidenschaft noch wirkliches Interesse.
Mit Interesse lese ich die regelmäßigen Pressemeldungen (auch in unserer Fachpresse), dass es ein Problem mit der Nachwuchsgewinnung gebe. Das wundert doch kaum, wenn Briefmarkensammeln nur noch aus Kaufen besteht und in jungen Jahren eben gerade Geld knapp ist.
Mir ist klar, dass das jeder für sich selbst entscheiden kann/darf und sollte, was er sammelt.
Ich (ganz persönlich) schätze die vielen Tauschkontakte ins Ausland und freue mich täglich auf Post mit tollen Marken aus der ganzen Welt. Katalogwert? 2-3 Cents? Internationale Brieffreundschaften und Kontakte können auch unseren Kindern nicht schaden. Die Marken sind ein besonderer Anreiz, verschaffen dem Interessierten Zugang zu Persönlichkeiten, Literatur und Geschichte des Sammelgebietes. DAS ist Prävention gegen tumben Nationalismus.
Wieviele Tauschinserate von Privat finde ich in den Briefmarkenzeitungen? Fast nix. Die Hefte sind voll mit Auktionsberichten, Händlerlisten und Aboangeboten.
Das spricht keinen Jugendlichen wirklich an. Das kann sich keiner leisten!
Für mich kommt nur noch "gestempelt" in Betracht, wenn auch wirklich "gelaufen". Denn das ist der eigentliche Zweck einer Briefmarke.
Aber wie gesagt: jeder wie er meint.