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Köln (dpa/gms) - Es gibt nur einen Rudi Völler, so viel ist sicher. Arjen Robben oder Clint Dempsey scheint es dagegen ziemlich oft zu geben - diesen Verdacht legt zumindest ein Blick auf die Webseite nahe.
Für deren Nutzer und zahllose andere Fans existiert im Moment nur eine heiße Währung: die in kleinen Tüten verkauften Panini-Bilder zur Fußball-WM. An den besagten Spielern aus den Niederlanden und den USA besteht offenbar kein Mangel. Andere Kickerbilder lassen sich dagegen umso schwerer auftreiben.
Im Grunde dürfte das gar nicht sein, denn nach Angaben des Herstellers Panini wird keines der insgesamt 597 Motive häufiger ausgeliefert als irgendein anderes. «Es gibt große Druckbögen: einen für die Papier- und einen für die Glitter-Bilder», sagt Sprecherin Birgit Barner in Nettetal (Nordrhein-Westfalen). «Die Bögen sind so konzipiert, dass kein Sticker öfter gedruckt wird als ein anderer.»
Einzige Ausnahme ist Jens Lehmann. Seine Ernennung zur Nummer eins im deutschen Tor kam zu spät für Panini: Das Unternehmen hatte sich längst entschieden, «Torwart-Titan» Oliver Kahn ins Album zu nehmen, so dass nachgedruckt werden musste. «In der Summe waren es rund 1,5 Millionen Lehmänner», sagt Birgit Barner. Die Bildchen des Arsenal- Torwarts liegen zum Beispiel verschiedenen Zeitschriften bei.
Joachim Klinkhammer, Betreiber von «Klebebildchen.net» in Köln, hat an der Beteuerung, kein Kicker-Konterfei werde verknappt, allerdings seine Zweifel: «Knapp 40 Prozent unserer User suchen die "Jubiläums-Briefmarke" für die erste Seite des Albums. Da kann mir doch keiner erzählen, dass alle Bilder gleich oft gedruckt werden.»
Doch egal, ob Gleichheit herrscht oder nicht - irgendwann wird es schwer: Immer mehr der je sechs Motive aus den kleinen Tütchen kleben schon im Album. Dann gilt es, nicht blindlings weiter bei den Tüten zuzugreifen. «Spätestens wenn man genauso viele doppelte wie fehlende Bilder hat, sollte man damit aufhören», rät Klinkhammer.
Und dann schlägt die Stunde der Tauscher: Nicht nur auf Schulhöfen und in Büros, sondern auch in Kneipen wechseln die Fußballbilder ihre Besitzer - oft organisiert in Form von Tauschabenden wie zuletzt etwa im Clubheim des FC St. Pauli in Hamburg. «Die bilden sich alle ganz von allein», sagt Birgit Barner.
Die Tauschbörse auf «Klebebildchen.net» - eines von mehreren solcher Angebote - funktioniert über Angebots- und Nachfragelisten, die die Nutzer auf die Webseite stellen. Ein automatischer Abgleich bringt potenzielle Partner zusammen. «Dann gehen vorgefertigte Mails mit den Tauschangeboten raus», erklärt Klinkhammer. Die Idee dahinter sei, dass kein Geld fließt. Ganz auszuschließen sei das aber nicht.
«So lange man noch genug fehlende oder doppelte Bilder hat, tauscht man am besten immer eines gegen eines», rät Joachim Klinkhammer. «Wenn am Ende dann nur noch vielleicht drei fehlen, und ein anderer hat die, kann aber selbst zehn gebrauchen - dann mach ich das natürlich.»
Auf jeden Fall Geld im Spiel ist bei den Sammelbild-Auktionen, die es bei eBay in Hülle und Fülle gibt: «Seit die WM ein heißes Thema ist, wird immer mehr gehandelt», sagt Daphne Rauch, Sprecherin des Unternehmens in Dreilinden bei Berlin. Nach Eingabe des Begriffs «Panini» spuckte die Suchmaschine zuletzt fast 10 000 Treffer aus. «Da sind aber auch Bilder und Alben von früheren Weltmeisterschaften dabei.»
Regulär im Laden zu haben sind die WM-Bildchen laut Barner mindestens bis zum Start der kommenden Bundesliga-Saison im August. Wem das nicht genügt und wer sich weder auf Tauschbörsen noch auf Netz-Auktionen verlassen will, der kann fehlende Motive bei Panini ordern. «Es ist möglich, Bilder nachzubestellen mit einer Obergrenze von 50 Stück, solange sie im Handel sind.» Jedes Motiv kostet dabei 15 Cent. Als besonderer Anreiz bekommt jeder Besteller von Mitte Juni an ein Bildchen gratis dazu: Jens Lehmann.
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