die österreicher haben es gut zumindest du philatelisten. da kommt noch nicht so viel stampit müll
Keine Online-Briefmarken bei der Post
Roland Kissling 12|6|2006
Während die Deutsche Post ihr Online-Angebot ausgeweitet hat, sieht man in Österreich noch keinen Bedarf. Elektronisches Self-Service steckt beim Börsen-Neuling derzeit noch in den Kinderschuhen.
Während österreichische Kunden also noch im Postamt Schlange stehen, sind Kunden der Deutschen Post schon länger in der Lage, mit dem Online-Frankiersystem Stampit eigenhändig Briefmarken für Pakete und Briefsendungen auszudrucken. Das innovative Projekt, das bisher lediglich mit dem Internet Explorer nutzbar war, ist nun auch über Mozilla Firefox verwendbar. Im Zuge des Updates wurde Stampit Web auch gleich für den Internet Explorer 7 beziehungsweise dessen Vorabversion ausgeweitet. "Die klassische Briefmarke wird es natürlich immer geben", meint Deutsche-Post-Pressesprecher Uwe Bensien im pressetext-Gespräch. "Dennoch kann man sich heute nicht mehr dem Trend verschließen, dass Menschen über das Internet 24 Stunden am Tag aktiv und unabhängig sein wollen", so Bensien. Die Stampit-Dienste bezeichnet er als sinnvolle und erfolgreiche Ergänzung zum bestehenden Angebot. Folglich wolle man diese auch in Zukunft noch weiterentwickeln und optimieren. Stampit Web wurde von der Deutschen Post bereits Anfang 2005 zunächst für Ebay-Kunden ins Leben gerufen und danach schrittweise der gesamten Internet-Community zur Verfügung gestellt. Bereits einige Jahre zuvor hatte die Deutsche Post eine spezielle Software angeboten, mit deren Hilfe der selbstständige Ausdruck von Briefmarken möglich wurde.
ÖSTERREICH SETZT AUF ABWARTEN
Entgegen den Bestrebungen der deutschen Kollegen setzt man bei der Österreichischen Post weiterhin auf Abwarten. "Zur Zeit gibt es bei uns keine Überlegungen, ein Stampit-ähnliches Modell einzuführen", erklärt Michael Homola, Pressesprecher der Österreichischen Post, auf Anfrage von pressetext. Eine gewisse Stampit-Euphorie, die vor einigen Jahren kurzfristig auch nach Österreich übergeschwappt sei, habe sich mittlerweile wieder gelegt. Deshalb warte man die weitere Entwicklung lieber ab. "Der technische Aufwand für ein derartiges Projekt muss sich einfach rechnen", ortet Homola in Österreich derzeit eine zu geringe Nachfrage.
Nicht nur im Internet-Bereich bleibt die Post derzeit hinter dem Stand der Technik zurück. Während die Schweiz und Deutschland schon seit langem mit Selbstbedienungs-Automaten experimentieren, gibt es in Österreich erst einige zaghafte Versuche in dieser Richtung. In Amerika sind seit langem einige tausend Standorte mit Post-Automaten ausgerüstet, bei denen man wiegen und Briefmarken kaufen kann. (pte/kiss)
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