In letzter Zeit sind (insbesondere bei Ebay) „Marken“ mit Papst-Motiven (Arafat-Besuch, 85. Geburtstag, Tod von Papst Johannes Paul II.) im Handel mit der Bezeichnung „Palestinian National Authority“ aufgetaucht, die offensichtlich nicht von der Autonomiebehörde herausgegeben worden sind.
Ich habe mich an Ebay, den BDPh sowie die Agentur (philagentur) gewandt und auch die Verkäufer angeschrieben. Auf meiner Website stelle ich die Fälschungen vor und dokumentiere die Reaktionen.
Ich glaube, es ist im allgemeinen Interesse von Sammlern, Händlern, und Postbehörden, diese Problematik anzusprechen. Da die Bundesdruckerei GmbH seit Jahren die Postwertzeichen Palästinas als (alleinige) Agentur betreut und druckt, habe ich mich auch dorthin gewandt – denn dort weiß man ja am besten, was echt und was falsch ist – und folgende Antwort erhalten:
Lassen Sie mich Ihnen zunächst zu Ihrem Internetauftritt gratulieren. Was ich dort vorgefunden habe, ist beeindruckend. Sie haben vollkommen recht: Die gezeigten Papstmarken sind allesamt Fälschungen zum Schaden der Sammler.
Die Situation ist für uns als Druckerei ein wenig schwierig und genauso unübersichtlich wie die politische Lage. Unsere Kontakte laufen über die (bei Ihnen als Link vorhandene) Generaldelegation Palästinas. Der Generaldelegierte Abdallah Frangi, unser Hauptgesprächspartner, ist seit Ende 2004 in Palästina und führt dort die Kommunalwahlen durch. Es ist fast unmöglich, ihn zu erreichen. Es ist wie so häufig mit diesem Land: die Leute haben andere Sorgen als ausgerechnet Briefmarken. Ein neuer Postminister ist seit zwei Monaten zu einem Besuch bei uns angekündigt. Aber wir warten immer noch.
Ebenso problematisch ist der Transport und die Herausgabe der Marken: Wie Sie sehen, ist das Weihnachtsmotiv mit Maria erst im Februar dieses Jahres erschienen. Die Marken haben auf einem Flughafen der Region auf Abholung gewartet, die wegen der Grenzschließungen und Restriktionen bei der Einfuhr (Beschlagnahme) unterblieben ist.
Wegen der Fälschungen danke ich Ihnen herzlich. Ein offizielles Schreiben zur Veröffentlichung auf Ihrer Homepage und Information der philatelistischen Presse geht Ihnen zu.
Mit freundlichen Grüßen Dipl.-Ing. Hans Zerbel, Bundesdruckerei Berlin.
Quelle: