Das war die Beschreibung für Angebot auf ebay.com, das eine Blankokarte mit einer halbierten Feldpostzulassungsmarke Nr. 4 umfasste, besser bekannt als "Kurland-Marke" (Mi. 16). Der Anbieter war ein deutscher Händler mit weit über 10.000 Bewertungspunkten. Auch wenn ich kein Vergleichsstück in meiner Sammlung habe, war mir schnell klar, dass es sich um eine Fälschung handelt.
Im folgenden beschreibe ich meine Vorgehensweise, die mich schon oft vor Schaden bewahrt hat. Also Hirn einschalten und erst einmal den Michel-Deutschland-Spezialkatalog aufschlagen: "Falsch - Stempelfälschungen und nachträgliche Beschriftungen mit richtigen Absendern kommen vor. Echte Feldpostbriefe wurden nachträglich zu Kurlandschnellbriefen verfälscht." Soweit der Katalog. Wenn ich so einen Hinweis lese, dann fasse ich jedes Angebot ohne aktuelle Prüfung nur mit der Kneifzange an.
Was spricht jetzt für die Echtheit? Im Prinzip nicht viel, es wurde die richtige Marke verwendet. Aber die gibt es für ein paar Euro, ebenso Blankokarten und gefälschte Stempel kann man sich auf eBay auch jederzeit besorgen.
Was spricht für die Fälschung? Keine Adresse, kein Poststempel, kein Ankunftsstempel, damit scheidet ein echt gelaufener Brief aus. Philatelistische Spielerei? Ein kurzer Vergleich mit dem echten Stempel, und auch das scheidet aus. Die Buchstaben stehen nicht richtig zueinender, wie man leicht erkennen kann. Ausserdem sind die Buchstaben im echten Stempel deutlich dicker, als auf der Fälschung.
Weitergehende Informationen zu den Kurlandmarken findet Ihr auf der Seite des Bundesprüfers Wilhelm van Loo: