Russland Postzensur 1914 - 1917
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Eine offensichtlich speziell für österreichische Kriegsgefangene hergestellte Karte wurde von der Überwachungsstelle in Darniza geprüft (Zensurstempel Typ 2). Von einer Karte zu sprechen, fällt etwas schwer, da diese nicht viel dicker als ein normales Blatt Papier ist.
Der zu allermeist sehr schlecht abgeschlagene Stempel ist hier mal ziemlich klar.
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Nach längerer Zeit kann ich auch mal wieder einen unbekannten Stempel zeigen. Dieser Stempel ist aus Petrograd und zu sehen auf der Rückseite von einem Einschreiben vom 2. Oktober 1915 nach Zarskoje Selo. Geöffnet Militärzensur - Zensor A. Spiro.
Warum dieser Brief, der in den nur gut 25 Kilometer entfernten Nachbarort überhaupt geprüft wurde, ist mir ein Rätsel.
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Nach zwei Monaten Laufzeit ist nun endlich der Brief aus der Ukraine angekommen. Erhalten habe ich somit auch folgende Postkarte: Weihnachtsgrußkarte aus Charbin (China) vom 20. Dezember 1914 nach Chabarowsk. Die Karte dürfte über Pogranitschnaja gelaufen sein, wo sie geprüft wurde. Zensurstempel mit anderen Buchstaben unten sind von dort bekannt, mit "A" jedoch nicht. Anschließend wurde die Karte rund 700 Kilometer nach Norden zum Bestimmungsort weitergeleitet.
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Die Likes zeigen, wieviele von euch hier interessiert mitlesen. Besten Dank.
Heute zeige ich einen der nur zwei von Speeckaert gelisteten Zensurstempel aus Werro (Livland).
Es ist der Typ 1 auf einer Karte aus Wel... vom Februar 1916 nach Werro. Vom seltenen Typ 1 sind die Zensornummern 1 und 2 bekannt. Der Einheitenstempel links ist leider nicht lesbar.
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So, nun habe ich auch mein erstes Telegramm. Hier fehlt zwar die Angabe des Ortes der Aufgabe, jedoch listet Kosoy den Zensurstempel oben links als Typ 48 und Kosoy hat nur für Petrograd eine Aufstellung erarbeitet. Er zeigt den Stempel mit der Zensornummer 214. Speeckaert listet diesen Stempel zunächst mit unbekannter Herkunft mit dem Verweis auf Kosoy. Im Nachtrag hat er den Stempel dann als Typ 56 endgültig unter Petrograd aufgenommen, hier mit dem Vermerk, das der Stempel auch auf Telegrammen mit der Zensornummer 270 vorkommt. Zusätzlich ist die Telegramm Verschlußvigentte getrennt links und rechts zu sehen, welche Speeckaert unter Typ Typ 46 von Minsk listet.
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Erstmal herzlichen Glückwunsch zu diesem Erwerb!
Der Aufgabeort ist Paris.
Die Empfängerin war wohl Schülerin oder Bedienstete im Elisabethanischen Institut auf der Wasilij- Insel (Елизаветинский институт https://en.wikipedia.org/wiki/Saint-Pet…ethan_Institute), einer Mädchenschule.
Die Verschlussvignette sieht so aus, wie die Telegramm-Verschlussvignetten aus der Vorkriegszeit, nur dass die Marke im vorliegenden Fall - evtl. wg. Knappheit - halbiert wurde. Ich nehme an, dass sie wahrscheinlich nichts mit der Zensur zu tun hat.
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Hallo northstar,
besten Dank für deinen Zusatz.
Bei der Vignette gehe ich auch davon aus, das die mit der Zensur nichts zu tun hat. Ich habe nur einen Hinweis auf Speeckaert gemacht, da ich auch schon einmal einen Brief aus Minsk zeigte, wo sie zum Verschluss verwendet wurde.
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Karten und Briefe aus Persien findet man hin und wieder, nach Persien dagegen sehr selten. Diese Karte aus Kupjansk, wo sie auch geprüft wurde, lief nach Enzeli. Der Zensurstempel ist bei Speeckaert nicht gelistet. Einen gleichartigen Stempel gibt es auch aus Charkow, in dessen Gebiet Kupjansk liegt.
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Dieser Brief aus Mster trägt den Zensurstempel Typ 3 des Militärbezirks Dwinsk, einem der vielen existierenden. Sie unterscheiden sich nicht nur durch die Nummer der Zensoren, sondern vor allem durch Größe und Schriftart sowie Menge der Zeilen.
Der Militärbezirk Dwinsk war recht groß. Oft ist es schwer, die Prüfstelle wie hier genau zu benennen.
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"Geöffnet Militärzensur г.= Город=Gorod=Stadt Kronstadt".
Kriegsgefangenenvordruck mit Ortsangabe Petrograd Post- und Telegraphendistrikt über das Reserve Feldpostamt 136 in Gorbatschewo/Witebsk in das dt. Kriegsgefangenenlager Mulde von dort weiter nach Golzern. Zensurstempel des russ. Feldpostamts 136.
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Wo hab ich bloß wieder meinen Kopf?
Natürlich 'G'! Danke. Das andere findet sich schon wieder an. Was war es doch gleich?
Karte aus Ljubawitschi nach Basel. Ljubawitschi ist (zumindest heute) ein Ortsteil von Rudnja. Rudnja hatte laut Auflistung von A. Epstein eine Zensurstelle. Ob M.M. SCHWARZ nun auch dort geprüft hat, kann ich aber nicht sagen.
Die Karte wurde offensichtlich ins Gefangenenlager Cassel fehlgeleitet und erneut geprüft. Anschließend ging die Karte ihren Weg in die Schweiz. Da die Karte nicht als Kriegsgefangenenpost ausgezeichnet ist, war sie mit 1 Kopeke unterfrankiert. Eine Nachgebühr von 5 Rappen waren fällig.
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Brief vom 18.11. 1915 aus Smolensk in die Schweiz. Smolensk selber hatte Prüfer vor Ort. Der Brief erhielt zunächst den Stempel ДЛЯ ПЕРЕВОДА. = ZUR ÜBERSETZUNG. (Speeckaert Typ 50). Ob der Prüfer N.A. VON-LANG (Speeckaert Typ 5D) dann in Smolensk tätig war oder zu einer anderen Prüfstelle gesendet wurde, kann anhand dieses Briefes nicht gesagt werden, da keine weiteren Stempel vorhanden sind, die das belegen könnten.
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Ein weiterer Brief nach Lausanne wurde in Romny aufgegeben. Der Name des Prüfers ist wohl ZELNISLESKI (?) - Romnyer Zensor Kiewer Militärbezirk *. Den Stempel habe ich bei Speeckaert nicht gefunden. Er entspricht den vielen ähnlichen Stempeln aus dem Minsker Militärbezirk (vergleichbar mit dem zuvor gezeigten). Gleiches gilt auch für den zweiten Stempel "Geprüft Militärzensur". Er weicht aber von den von Speeckaert gezeigten Stempeln ab.
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Postkarte vom August 1916 aus Samara ohne Poststempel nach Düsseldorf. Der Zensurstempel ist dem Typ 27 ähnlich, jedoch steht hier an erster Stelle "Geprüft" anstelle von "Geöffnet". Unter Typ 28 führt Speeckaert dann zwar den gleichen Stempel (dieses Mal mit "Geprüft") auf, jedoch ohne Rahmen. Diese Stempel existieren mit verschiedenen Zensornummern und -initialen.
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"Dein" Kriegsgefangener war über die "Semskaja Uprawa" in Samara beschäftigt. Dies war die unterste Verwaltungsebene im zaristischen Russland, welche auf Kreis- und Gouvernementsebene eingerichtet wurde und der wohl größte "Arbeitgeber" für die Kriegsgefangenen darstellte.
Der unten abgebildete Brief wurde von einem kriegsgefangenen Arzt im November 1914 geschrieben. Er geriet schon sehr früh mit seinem Verbandsplatz in Gefangenschaft.
Der ovale Д. Ц. Zensurstempel ist bekannt und wurde in Taschkent abgeschlagen. Auf frühen Briefen findet man die weitere Zweizeilen-Zensur. Bei Speeckaert ist dieser unter Kokand gelistet, dies ist falsch!
Ich konnte hierzu einen kleinen Aufsatz für unsere britischen Kollegen von der russischen Philatelie, der BSRP verfassen.
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Danke für deine Information. Über die Gefangenen selbst und was sie den lieben langen Tag so 'getrieben' haben, weiß ich nur sehr wenig. Jeder, der eine Beschäftigung hatte, konnte sich sicherlich glücklich schätzen.
Karte aus Zarizyn nach Österreich mit dem Zensurstempel Typ 7 sowie dem Stempel der Dienststelle des Bezirke Zarizyn. Den Typ 7 gibt es mit verschiedenen Zensornummern. Speeckaert zeigt den Stempel mit Nr. 120. Die untere Zeile ist dabei deutlich kürzer als bei dem mit der Nummer 70.
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