Großtausch, Briefmarkenschau und Börse im Ascherslebener Rondell
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Erspart das Blättern im Briefmarkenalbum: die Präsentation auf Schautafeln. Hier finden Interessierte leicht ihr Spezialgebiet.
Aschersleben/MZ. "Als Kind hat man eine große gegen zwei kleine Marken getauscht oder eine bunte gegen eine nicht so bunte", erinnert sich Wolfgang Espig, Schriftführer des Briefmarkenvereins, an den Beginn seiner Sammelleidenschaft. Das war einmal. Heute zählen eher die Werte in den Briefmarkenkatalogen. Und eben um diese ging es auch bei dem am Sonnabend vom Briefmarkensammlerverein Aschersleben des Kulturkreises "Adam Olearius" veranstalteten Großtausch mit Briefmarkenwerbeschau und Börse. Erstmals fand die Großtauschbörse, die neben den monatlichen Zusammenkünften und Tauschen sowie dem philatelistischen Frühschoppen im Frühjahr eine feste Größe im Veranstaltungsplan ist, im Bürgerraum des Rondells statt.
Ein Blick ins Album, dann in den Katalog, mit der Pinzette das begehrte Stück in den Mittelpunkt gerückt, wird es nun begutachtet. Das Stöbern nach Motiven oder Marken aus bestimmten Gebieten musste sich an den Ständen der Händler nicht wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen gestalten, denn groß war das Angebot: kaufen, was das Sammlerherz begehrt, verkaufen und tauschen. Doch auch bloßes Schauen lohnte sich: kleine und große Bögen, Sonderpostkarten, Ersttagsbriefe, Blöcke, Briefmarken verschiedenster Herkunft und Motive stellten die Sammler, die die Rahmen selbst gefertigt hatten, aus. Da konnten Katzen und Flaggen bestaunt und eine "Minireise" nach Island unternommen werden. "Die Belege der Privatpost sind ein neues Sammlergebiet", erklärt Rüdiger Kreibich, Vereinsvorsitzender. So wurden zur 90-jährigen philatelistischen Vereinstätigkeit 2004 eine Adam Olearius gewidmete Sondermarke sowie Stempel von Verein und regionalem Postdienst Hartkopp herausgegeben.
"Ich habe nie gesammelt und bin auch nicht im Verein, aber interessant ist es schon", teilte Elfriede Busch mit. "Mein Sohn sammelt aber", so die Ascherslebenerin. "Wir erfahren hier einen ganz schönen Zuspruch", zeigte sich Wolfgang Espig zufrieden. Ein Problem sehen die 17 Mitglieder darin, dass es dem Verein, der zu DDR-Zeiten einst 150 Mitglieder zählte, an neuen, vor allem jungen Gesichtern mangele. Jugendliche hätten heute andere Interessen, als Briefmarken zu sammeln. Am 9. Oktober kommen ab 9 Uhr Briefmarken- und Münzfreunde in Hettstedt in der Drushba-Sporthalle Feuerbachstraße bei der nächsten Großtauschbörse auf ihre Kosten.
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