Philatelisten wetteifern um Gunst der Juroren - Zweite Wettbewerbsausstellung
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Die Besten erhielten eine Auszeichnung: Auf Gut Mößlitz fand die zweite Zöbria, eine Ausstellung für Philatelisten, statt.
"Eine Sache, bei der wir schon an unsere Grenzen stoßen." So beschreibt Werner Schwanitz die Organisation der nunmehr zweiten Zöbria, einer Wettbewerbsausstellung für Philatelisten, die am Wochenende auf Gut Mößlitz über die Bühne ging. Und dennoch schlagen zwei Seelen in seiner Brust: Er weiß von der Kraftanstrengung, sieht aber auch den Erfolg, den er und seine elf Mitstreiter des Philatelievereins 1950 Zörbig mit der Schau eingefahren haben.
Dabei geht es den Gastgebern nicht einmal nur darum, dass sie im Wettbewerb neben guten Einzelbewertungen auch einen Podestplatz beim Mannschaftsvergleich erklimmen konnten. "Wir freuen uns mindestens genauso sehr über die Besucher, die einen Blick auf Briefmarken und all die anderen postalischen Zeugnisse werfen wollen. Die sich dafür interesieren, was wir machen."
Das Engagement des kleinen Vereins lobt auch Zörbigs Bürgermeister Rolf Sonnenberger (parteilos). "Klein aber fein", nennt er die Zöbria, hat Respekt vor der kleinen Truppe, die alles auf die Beine gestellt hat. So etwas brauche eine Kommune, davon lebe sie erst richtig, betonte das Stadtoberhaupt.
32 Aussteller aus sechs Bundesländern zeigten auf Gut Mößlitz 47 Wettbewerbsbeiträge in der offenen und Ein-Rahmen-Klasse. "Eine Premiere in Sachsen-Anhalt", weiß Werner Schwanitz. Noch nie hätten sich Philatelisten den Juroren gestellt, indem sie auf sehr begrenztem Raum - eben einem Bilderrahmen - eine komplette Geschichte präsentierten.
"Das ist wirklich nicht leicht", sagen die Zörbiger und glauben dabei manches Mal sogar die Neulinge des Geschäfts im Vorteil. Die hätten ja noch nicht so viel Material zusammengetragen und müssten am Ende auch nicht die Entscheidung treffen, was in den Rahmen gehöre und was eben hingegen nicht.
Doch am Ende setzte sich auch bei der Zöbria Erfahrung durch. Gleich zwei Mal wurde der Zörbiger Clemens Hardelt mit der Wertung "Diamant" bedacht. Er hatte sich der Geschichte der Aufgabestempel der Zörbiger Postdienststellen bis 1945 angenommen und auch die Bitterfelder Post bis zum Jahr 1900 im Blick. "Nicht einfach, alles zeitlich einzuordnen", sagt Hardelt. Immerhin seien da ja auch Augenblicke dabei, wo es keine Briefmarken und somit auf den ersten Blick nicht unbedingt ein genaues Datum gebe. Aber das zu ergründen mache ja den Reiz der Philatelie aus.
Auch Eberhard Büttner konnte auf Gut Mößlitz mit seinem Beitrag überzeugen. "Der Teddybär wird olympisch", nannte der Berliner seinen Wettbewerbsbeitrag, den die Jury mit der Wertung "Rubin" bedachte. Das Maskottchen der Olympischen Spiele von Moskau zeigt sich dabei immer wieder von einer anderen Seite: auf Briefmarken, Post- und Ansichtskarten und Kopfbögen von Telegrammen. "Die Mischung macht es", sagt Werner Schwanitz.
Und die Jury meinte, dass die den Vertretern des Olympia- und Sport-Philatelievereins Berlin bestens gelungen sei. Die Hauptstädter gewannen die Mannschaftswertung vor den Zörbigern.
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