Im April 1943 wurde in Tunis eine Feldpostpäckchen-Zulassungsmarke für die nordafrikanischen Truppen herausgegeben. Die Marken galten nur für Feldpostpäckchen von Tunis nach der Heimat. (Michel Spezial Band I von 2004).
Katalogwert 900 ME für die billigste gestempelte Variante. Das und die Nachfrage nach der Marke hat die Fälscher auf den Plan gerufen. Der Michel hält sich mit entsprechenden Hinweisen auch nicht gerade zurück.
Die vorgestellte Marke läuft gerade noch auf eBay, wird aber m.E. nicht mehr lange zu sehen sein. Den Scan des Angebotes hab ich angehängt.
Ich bin kein Spezialist für diese Marke, aber ich habe ein wenig Grundlagenwissen. Darum fällt es mir sehr leicht, die Marke als Fälschung zu entlarven:
1. Modernes Papier - der optische Aufheller ist sehr gut sichtbar - kein schlagender Beweis, die Marke könnte auch gebleicht sein.
2. Prüfzeichen Peschl - ein Blick auf die Prüfzerseite verrät, dass Herr Peschl nicht die Feldpostausgaben geprüft hat: - Natürlich darf jeder seinen Namensstempel auf eine Marke draufhauen, aber das BPP ist nur den zugelassenen Prüfern vorbehalten, da ist also schon was nicht ganz koscher.
3. Prüfzeichen Stellung: Zitat Michel "gez. 11 1/2, Zähnung meisst mangelhaft" - wer sich jetzt die Prüfzeichenstellung ansieht und mit den Vorschriften zur Signierung vergleicht: (Prüfordnung - Signierung echter Prüfgegenstände), der wird feststellen, dass das schräge Aufsetzen des Prüfzeichens für durchstochene Marken vorbehalten ist.
Der Fälscher hätte einen Blick in den Michel riskieren sollen. Gottseidank hat er es nicht getan.
Wenn die Prüfsignatur abgebildet ist, dann darf man ruhig einen Gedanken darauf verschwenden, ob sie mit der Beschreibung zusammenpasst. Mittige Signaturen links sind nicht gleichbedeutend mit "postfrisch", ebensowenig erhöhte Signaturen. Das heisst "nachgummiert" bzw. "entfalzt", auch wenn das vielleicht nicht auf der Marke selber erkennbar ist.