Hallo Gemeinde,
ich habe da mal eine Frage. Kann diese Karte mit diesem Stempel überhaupt realistisch sein?!? Um Antwort wird gebeten.
Bye Christian
Hallo Gemeinde,
ich habe da mal eine Frage. Kann diese Karte mit diesem Stempel überhaupt realistisch sein?!? Um Antwort wird gebeten.
Bye Christian
Hallo,
ich würde für meinen Teil sagen, dass der Stempel nachträglich aufgebracht wurde oder die Karte erst 1955 (oder später) beklebt/beschriftet wurde.
Kein Postler hätte Marken der Nazizeit u.ä. gestempelt.
Desweiteren hieß doch Chemnitz bereits seit über zwei Jahren Karl-Marx-Stadt.
Was sagen die Spezis?
Edit: na es muss ja ein Zahlendreher sein. Habe heute morgen wohl etwas "gepennt". Schloss es ja selbst wegen Chemnitz aus. 1955 kann unmöglich richtig sein. Also eher 1935
Vichy 15:50
Hallo Christian,
das Postwertzeichen mit dem Abbild des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg stand seit 1933 zur Verfügung. Die Handschrift halte ich zeittypisch für die dreißiger Jahre. Den Stempel konnte ich in der Stempeldatenbank von stampsx zwecks einer zeitlichen Einordnung leider nicht finden. Bei delcampe gibt es allerdings eine Karte mit diesem Stempel aus dem Jahr 1932:
Was nach meiner Meinung nicht ganz passt, ist der Versand als Drucksache.
Trotzdem denke ich, das auf deinem Beleg lediglich eine Fehleinstellung des Datums vorliegt.
Ich kann mich meinem Vorschreiber anschließen.
Die Karte ist echt, Angabe „Drucksache“ irrelevant, Datumverstellung (nicht zum ersten Mal!).
Am Rande: Im Jahr 1955 hieß Chemnitz (seit 1953) Karl-Marx-Stadt.
Gruß
Vielen Dank erstmal für die Antworten. Das muss ich jetzt erstmal sacken lassen.
Bye Christian
Hallo mister73de,
es sieht ganz nach einem simplen (unbewusst oder bewusst) Stempelstellfehler aus.
Die Postgebühr ab dem 1.12.1933 betrug für eine Drucksache bis 20 Gramm 3 RPf. Der Vermerk "Drucksache" war zwingend und ist korrekt.
Vermutlich ein Stempelstellfehler von (19)44 auf (19)55. ME ein schönes Kärtchen.
uposta
ZitatDer Vermerk "Drucksache" war zwingend und ist korrekt.
Und was soll daran DRUCKSACHE sein?
Seit wann ist eine händisch beschriebene Ansichtskarte das? Verstehe noch nicht.
Bitte um Aufklärung, für die ich mich im Voraus bedanke.
Grüße!
Hallo Jurek,
um mit 3 RPf eine Drucksache zu frankieren, musste der Zusatz "Drucksache" sichtbar aufgebracht werden. Sonst hätte Nachporto wegen Unterfrankierung gedroht.
So wie es aussieht, wurde diese Drucksache auch als solche bearbeitet und befördert und zugestellt. Ein Nachporto wurde ja nicht erhoben.
uposta
Hallo,
soweit mir bekannt ist, durften Ansichtskarten mit bis zu 5 Grussworten zum Drucksachentarif verschickt werden.
Mit Gruß Anton
... Danke Briefefan, ich hab's so schnell in meinen Ordnern nicht finden können. ...
Hallo Uposta,
deine Aussage kann ich am besten mit der Zusatzbemerkung von Briefefan verstehen.
O.k., wenn es sowas gab, dann ist es jetzt klar. Vielen Dank!
Grüße!
Hallo Uposta,
ich würde die Karte eher im Jahr 1935 ansiedeln. Die Freimarkenserie mit dem Abbild des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg wurde schon 1941 durch die Serie mit dem Kopfbild Adolf Hitler abgelöst und war 1944 nicht mehr gebräuchlich (Ausnahmen gibt es natürlich).
Viele Grüße
Marko
Hallo Briefmarkentor,
die 3-RPf-Hindenburg war laut Deutschland-Spezial 2013 (Seite 443) "Gültig bis Mai 1945,... ".
Man kann also bis Gültigkeitsende sämtliche Möglichkeiten eines Stempelstellfehlers in Betracht ziehen.
Eine sprunghafte Verstellung von 4 auf 5 ist jedoch eher wahrscheinlich, als von 3 auf 5, von 44 auf 55 also eher plausibel, als von 35 auf 55. ... Da könnte man wochenlang Meinungen diskutieren. Das bringt nur mE nichts.
Gutachterlich wird man 1935 nicht ausschließen können.
uposta
Hallo uposta,
letztendlich stellen wir beide Vermutungen an. Für mich sprechen gegen das von dir genannte Datum vom 31. Dezember 1944 aber folgende Fakten:
1.
Diese Briefmarkenausgabe war Ende 1944 nicht mehr gebräuchlich. Es würde mich sehr wundern, wenn du mir ab Jahresmitte 1943 überhaupt noch eine nennenswerte Anzahl von bedarfsgerechten Belegen damit zeigen könntest.
Natürlich war sie bis Kriegsende gültig, wie übrigens auch alle Sondermarkenausgaben seit 1942 inklusive Kameradschaftsblock vom 19. Mai 1941. Das bedeutet aber nicht, das all diese Ausgaben
a) von normalen Postbenutzern auf jedem Postämtern zu beziehen waren
b) wegen der exorbitanten Zuschläge auch tatsächlich im Bedarf genutzt wurden.
2.
Unter Beitrag 3 zeige ich einen bedarfsgerechten Beleg aus einem Internetauktionshaus aus dem Jahr 1932 mit dem Sonderstempel aus Dittersdorf. Hier beträgt der Zeitunterschied zum Jahr 1935 3 Jahre.
1944 wäre dieser Stempel dann 12 Jahre in Benutzung gewesen. Sollte er dann nicht wesentlich abgenutzter aussehen? Und haben wir überhaupt eine andere Stempelabbildung aus dem Zeitraum 1940 bis 1945 aus Dittersdorf, mit der die Nutzung gerade dieses Sonderstempels belegt werden kann?
Viele Grüße
Marko
Hallo Briefmarkentor,
die gestellte Frage von mister73de war " Kann diese Karte mit diesem Stempel überhaupt realistisch sein?!?".
Die Antwort ist einfach: Ja, sie kann mit diesem Stempel realistisch sein.
uposta
ZitatOriginal von mister73de
Hallo Gemeinde,ich habe da mal eine Frage. Kann diese Karte mit diesem Stempel überhaupt realistisch sein?!? Um Antwort wird gebeten.
Bye Christian
Dieser Werbestempel von Dittersdorf wurde nachträglich angebracht.
Es sind von diesem Stempel: Dittersdorf bei Chemnitz nur Gefälligkeitsabschläge bekannt.
Dieser Stempel hat noch die 24-Stunden-Angabe"V" für Vormittag in der Datumsbrücke die bis 1927 in Gebrauch waren.
Stempel ohne V oder N in der Datumsbrücke waren ab 1927 in Gebrauch.
Siehe auch INFLA Bücherei Band 65; Die Gelegenheitsstempel der Deutschen Reichspost.
mfg
erron
ZitatOriginal von erron
Dieser Stempel hat noch die 24-Stunden-Angabe"V" für Vormittag in der Datumsbrücke die bis 1927 in Gebrauch waren.Stempel ohne V oder N in der Datumsbrücke waren ab 1927 in Gebrauch.
Hallo erron,
nur interessehalber. Ist die Aussage mit der Datumsbrücke ab 1927 eine allgemeiner Aussage oder speziell auf den Sonderstempel von Dittersdorf bezogen?
Es geht noch einmal um den Beleg bei delcampe:
Nach Mache sieht mir persönlich dieser nicht aus. Wenn ich es richtig lese, beinhaltet der Stempel folgende Datumsangaben: 19.4 .32 6-7N
Vielleicht hat ein Forenleser weitere Belege von diesem Stempel und kann diese hier zeigen?
Viele Grüße
Marko
ZitatOriginal von Briefmarkentor
Hallo erron,
nur interessehalber. Ist die Aussage mit der Datumsbrücke ab 1927 eine allgemeiner Aussage oder speziell auf den Sonderstempel von Dittersdorf bezogen?
Dies ist eine allgemeine Aussage.
Auch wurden bei den Stempel ab dem Jahre 1933 die Sternchen entfernt, jedoch wurde diese Anordnung nicht immer befolgt.
Dieser Sonderstempel von Dittersdorf war am 15.9.1920 erstmalig in Gebrauch.
Wenn ich mir den Stempelabschlag aus dem Jahre 1932 bei delcampe ansehe, bzw. den vorgestellten Stempelabschlag mit der Hindenburgmarke; und dieser Sonderstempel ist dann 12 Jahre ohne sichtbaren Abnutzungserscheinungen; schon etwas komisch.
Es sind von diesem Stempel nur Gefälligkeitsabstempelungen vom 15.9 1920 bekannt.
mfg
erron
Die vorliegende Postkarte dürfte das kleine Format von 14 cm x 9 cm haben, was bis in die 1930er Jahre üblich war. In den 1940ern war das gößere Format 14,8 cm x 10,5 cm üblich.
Ich meine daher: "1955 statt 1935".
MVG Z
Erron, mich wundert, daß dieser Ortswerbestempel "offiziell" nur einen Tag im Gebrauch gewesen sein soll, und das nur für Gefälligkeitsstempelungen. Ist die Filzindustrie etwa noch 1920 pleite gegangen, so daß der Anlaß nicht mehr gegeben war? Oder hatte jemand den Stempel entwendet? Sonst sind doch vergleichbare Stempel jahrelang in Gebrauch gewesen. Ich hatte anfangs nämlich auch an ein falsch eingestelltes Datum gedacht.
Mancherorts wurden ja zu Zeiten starken Verkehrsaufkommens (gerade im Dezember) ja auch Stempelgeräte "aus der Versenkung geholt", um dem erhöhten Sendungsaufkommen Herr zu werden. Allerdings dürften in Dittersdorf (ich nehme an, es handelt sich um den heutigen Gemeindeteil von Amtsberg, PLZ 09439) mit damals etwa 3000 Einwohnern (interpoliert) selbst vor Feiertagen keine Unmengen an Post angefallen sein, so daß auch diese Erklärung ausfallen dürfte.
Jan-Martin