Hallo zusammen,
heute geht es wieder auf das östliche Neisseufer nach Thielitz.
Der Ort ist eine wendische Siedlung gewesen, auf dem Weinberg wurden Reste einer auf das Jahr 800 zurückgehenden Höhenburg ausgegraben. Im Zuge der Ostkolonisation wurde die wendische Bevölkerung verdrängt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1408 als Deelitz, der Ortsname entwickelt sich über Telitz und Telcz zu Thiellitz. Der alte sorbische Name lautete Delic. Obwohl eindeutig slawischen Ursprungs blieb der historische Ortsname auch im Dritten Reich unangetastet.
Das Naturbad Thielitzer Mühle mit Gastwirtschaft und Wirtsgarten wurden ein beliebtes Ziel der Wochenendausflügler aus Görlitz. Der Gasthof brannte 1927 ab und wurde 1929 neu errichtet. Der Gasthof existiert noch heute und wurde nach 2000 umfassend saniert.
Das Dorf fiel 1945 an Polen und heisst heute Tylice. Es gehört zur Gmina Zgorcelec.
Einwohnerentwicklung:
1874: 440 Einwohner
1910: 315 Einwohner (inkl. Gutsbezirk)
1939: 284 Einwohner
2009: 545 Einwohner (als Tylice)
Meine beiden Karten zeigen genau diesen Gasthof, einmal vor und einmal nach dem Brand. Eine Karte mit einer Ortsansicht ist mir noch nicht untergekommen. Auch die beiden schon häufig empfohlenen polnisch/deutschen homepages chwila.com und glogow.pl zeigen alte Ansichten des Wirtshauses.
Viele Grüße
DKKW