was hab ich den hier, und was bedeuten die kleinen stempel mit den zahlen?

zensurpost vor 45
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Sind sog. "Prüferstempel"
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wer prüft was und was bedeuten die nummern, bzw. warum 4 prüfstempel...
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Gute Frage... Ich weiß nur, das sie für die Zensur waren- Prüfstempel. In meinem Feldpostkatalog werden sie nicht bewertet.
Warten die auf die Antwort von Feldpostspezies.
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is ja keine feldpost
oder war da was mit der schweiz?
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Ja, das ist mir klar- keine Feldpost. Sind aber Prüfstempel...
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Werter Ösi-Kamerad!
Befindet sich da unter dem Verschlußstreifen in Klammer ein
(a)??? oder ein (d)???
Feldpostmeister_at
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a wuerd ich sagen...
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(a) würde bedeuten gelaufen über
"Auslandsbriefprüfstelle Königsberg"
(Baltische Staaten, UDSSR (Ostland)(d) würde bedeuten gelaufen über
"Auslandsbriefprüfstelle München"
(Italien, Spanien, Portugal, Schweiz)Warum wurde dieser Brief überhaupt einer "Auslandsprüfung" unterzogen??
Feldpostmeister_at
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...weil er ins feindliche Ausland ging?
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weil er in die schweiz ging.
vielleicht isses auch ein d...
was wertet so ein brief?
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Zitat
was wertet so ein brief?
Nach K. H. Riemer für den "Verschlußstreifen" Form D-21d
WP 500 !!!
Bei Riemer die Bewertung von oben nach unten hin:
WP ( = Wertpunkte) 2000 / 1000 / 750 / 500 .... usw.Feldpostmeister_at
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das heisst €50 bei ebay?
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Zitat
Original von woermi
das heisst €50 bei ebay?Die WP sind an Hand des Belegaufkommens errechnet worden.
Das heisst je weniger Briefe am Markt desto mehr Wertpunkte (WP).Feldpostmeister_at
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Hallo Freunde,
es handelt sich um einen normalen Auslandsbrief vom 21.6.1944 in die
Schweiz (nichtfeindliches Ausland). Der Postweg (Deutschland -
Schweiz) schrieb vor, daß dieser Brief die Auslandsbriefprüfstelle in
München durchlaufen muß. Der Brief wurde auch geprüft und mit
Maschineneinrichtung wieder verschlossen und gestempelt. Es
ist recht deutlich zu erkennen, daß dies zweimal geschehen ist.
Aufgrund des Rollstempelabdrucks sieht man das. Die vierstelligen
Rechteckstempel sind in der Tat Prüferstempel, die für verschiedene
Sparten zuständig waren, z. B. für Adressprüfung, für Wirtschaftsdinge
usw. Der zweistellige Rechteckstempel charakterisiert eher eine Prüf-
gruppe (vielleicht "Privatpost in die Schweiz" o.ä.). Der Brief ist porto-
gerecht. Ihm fehlt aber der vorgeschriebene Tagesstempel des an-
nehmenden Postbeamten am Schalter. Dieser hatte dadurch zu
quittieren, daß der Brief am Schalter gegen Vorlage einer Legitimation
aufgegeben wurde. Der Stempel müßte links auf einem freien Platz
abgeschlagen sein.
Es ist aber so, daß diese Vorschrift sehr häufig mißachtet wurde. Mein
Bild zeigt, wie es eigentlich richtig wärem.w.myname
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"nichtfeindliches Ausland" ist recht relativ. Die Schweiz, Portugal, die Türkei und Schweden waren (oft berechtigter Weise) stets verdächtig mit dem britischen Geheimdienst zu kooperieren.
Das erforderte auf jeden Fall gründlichere Prüfung als z.B. Post nach Bulgarien oder Ungarn. -
jo und was ist so ein beleg jetzt wert? lohnt sichs das ding bei ebay einzustellen oder nicht?
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Hallo Lacplesis + woermi,
das ist eigentlich nicht relativ. "Nichtfeindlich" heißt genau das, was es
ausdrückt - den "Nichtkriegszustand", nicht mehr und nicht weniger.
Dem dritten Reich bedeutete dieses Wort garnichts. Jugoslawien trat
1941 den Achsenmächten bei und wurde ein paar Tage später besetzt,
also, was soll's.
So gesehen wurde all diese Post gleichgesehen und für das Reich als
bösartig angesehen und eingestuft. Die Ausbeute in den Auslands-
briefprüfstellen war allerdings äußerst gering. Am Tag wurde im Mittel
eine bis zwei Geheimschriften entdeckt. Gegen Ende des Krieges wurde
das Postaufkommen immer dünner, weil sich das deutsche Reich mit
über 50 Staaten im Kriegszustand befand. Die deutschen Sicherheitsdienste wußten auch, daß es in den sogenannten Neutral-
staaten (also das nichtfeindliche Ausland Schweiz, Portugal, Schweden,
Irland usw.) "Undercoveradressen" gab, über die die Kommunikation
mit dem feindlichen Ausland stattfand. Z.B. schrieben befreundete
Slowaken an Empfänger In England über das Lissaboner Postfach 506
usw. usw. Trotzdem fing das DR deswegen mit Portugal nicht gleich den
Krieg an.
Zum Wert:
Der oben abgebildete Brief bringt bei Ebay ca. 10,- bis 15,- €, je nach-
dem wer von den Spezialisten gerade vor der "Glotze" mitbietetm.w.myname
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Hast Du zufällig schon mal Briefe aus der Schweiz gesehen, die via Vichy-Frankreich (also vor der Bestzung des Südens) an das, von Dir irgendwann schon mal erwähnte, Postfach in Lisabon gegangen sind?
Auf diesen Weg müßen die Schweizer nämlich größere Mengen "High-Tech" Uhrmacher-Miniaturschrauben nach England geliefert haben. Sehr zum Ärger der deutschen Seite, die darin zumindest einen geringfügigen Bruch der Neutralität sahen. Die Schrauben wurden ja z.T. in Zündern verbaut...
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Hallo Lacplesis,
nein, habe ich noch nicht gesehen. Solche Post ist zu 99% in
Sammlungen "verschwunden". Man sieht sehr, sehr selten welche auf
Auktionen.
Du hast aber ein sehr gutes Beispiel gefunden und ich glaube, daß so
manchem Neutralstaat der Arsch auf Grundeis ging. Denn schon ein
bißchen war Anlaß genug, daß dem DR der Kragen platzte.
Allerdings war die Schweiz wegen der umfangreichen Devisengeschäfte
zu wichtig für das Reich, als diese gegebenenfalls zu anektierenm.w.myname
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