Nachdem es bereits in der letzten Woche technische Probleme mit dem Zugang zu Ebay gegeben hatte, war das Handelsportal am Sonntag erneut über mehrere Stunden down. Der Ausfall erstreckte sich über Deutschland, Österreich, die Schweiz, Grossbritannien, sowie Teil der USA und Australiens.
Auch derzeit scheinen die Systeme alles andere als stabil zu sein.
Auf twitter und facebook entwickelte sich ein wahrer shitstorm frustrierter Nutzer, der den Konzernverantwortlichen, sollten sie ihre Nase einmal in diese Portale stecken, ein erschütterndes Bild über das derzeitige Image des US-Monopolisten zeigen würde. Bis auf eine kurze Meldung über Facebook, auf der bekanntgegeben wurde, was ohnehin alle wussten, tendierte die Krisenkommunikation des Konzerns wieder einmal auf Grottenniveau.
Zahlreiche gewerbliche und private Auktionsanbieter, deren Auktionsangebote aufgrund des Systemausfalls zum Schnäppchenpreis über den Kanten gegangen sind, dürften erhebliche Verluste eingefahren haben. Dem steht natürlich die Freude einiger Schnäpchenjäger entgegen, die hochwertige Waren, die im Auktionsformat angeboten worden waren, zum Minitarif abgeschossen habe.
Heute gab es zu dem Supergau wenigstens ein Statement aus der US-Konzernzentrale.
Sollte die Meldung der Wahrheit entsprechen, dürfte Ebay derzeit ein riesiges Problem mit der Datenverwaltung haben ("unexpected power issues with storage arrays linked to some of our databases"). Hinweise auf eine Cyberattacke, wie sie in zahlreichen veröffentlichten Beiträgen vermutet wurden, gibt es in dem Statement ebenso wenig wie Auskünfte darüber, wie sich Ebay die Regulierung der für die Anbieter entstandenen Schäden vorstellt.
Die Diktion des statements von Shri Shivanada verdeutlicht erneut, wie weit sich der geldgierige Konzern von den wahren Kundeninteressen entfernt hat. Kein Ton zu der Frage, wie mit den aus dem Gau entstandenen Problemen der Nutzer umgegangen werden soll. Bei dem beschworene Kundenvertrauen ("Customer trust"") dürfte es sich um eine Fiktion handeln, einen schönen Traum im siebten Himmel der kalifornischen Konzernzentrale. In der Realität kann der immer unzuverlässiger agierende Plattformbetreiber froh sein, wenn die derzeit überwiegende "Haßliebe" zu dem Monopolisten - wie sie in tausenden Beiträgen auf twitter und in Facebook erneut deutlich wurde - nicht in offenen Haß umschlägt.