Großtauschtag in Premnitz
PREMNITZ Die Atmosphäre war spannend gedämpft. Da wurden Kataloge gewälzt und die besten Exemplare unter die Lupe genommen. In der Dachsberg-Grundschule trafen sich am Sonntag Philatelisten und Numismatiker aus mehreren Bundesländern zum diesjährigen Prem-nitzer Großtauschtag. An über 15 Tischen wurden Briefmarken oder Münzen getauscht.
Mit dabei von den gastgebenden Philatelisten Premnitz/Rathenow war Karl Stürmer. Unter den Briefmarkensammlern ist er bestens bekannt. Immerhin sammelt Karl Stürmer schon seit 1945 Briefmarken. Das Hobby macht dem nun 85-Jährigen heute noch genauso viel Spaß wie in den Anfangsjahren. Aber in Zukunft will er nun nicht mehr anfangen, neue Serien zu sammeln. Dafür stellt er sich die Aufgabe, einzelne Briefmarken zu ergattern, die Lücken in seinen Serien schließen. Wie viele Briefmarken er in den Jahren gesammelt hat, kann Karl Stürmer nicht sagen. "Aber es sind sehr viele", meint der ruhige Mann.
"Er ist einer unserer erfahrensten und eifrigsten Philatelisten", meint Jürgen Mai. Der ehemalige Premnitzer Kulturamtsleiter ist selbst ein leidenschaftlicher Briefmarkensammler und kümmert sich seit Jahren maßgeblich um die Organisation des Großtauschtages. "So haben wir es am liebsten", sagte Mai am Sonntagvormittag, als er zu drei Jugendlichen hinüberblickte, die in Briefmarkenalben stöberten. Der Organisator erhofft sich nämlich von den jährlichen Großtauschtagen auch Anstöße zur Nachwuchsgewinnung.
Begehrt von Sammlern waren vor allem Marken von Olympischen Spielen oder anderen sportlichen Ereignissen. Die Preise für einzelne Briefmarken waren je nach Sammlerwert unterschiedlich und reichten von 40 Cent bis über 150 Euro je Exemplar. Bei den Münzen war es nicht viel anders. Auch hier bestimmte die Vielfalt den Großtauschtag. Für einzelne Münzen aus der Weimarer Zeit mussten aber zum Beispiel zwischen 40 und 400 Euro auf den Tisch gelegt werden. Getauscht und gekauft wurden am Sonntag in Premnitz auch historische An-sichtskarten.
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