Moin zusammen,
da ich hier im Forum - bis auf einen älteren, sehr kurzen thread, der sich darüberhinaus auch nur auf eine Wertstufe bezog - nichts zu dieser Thematik entdecken konnte, starte ich hier einen neuen thread, in welchem es um das Abstimmungsgebiet Schleswig und die dort verwendeten Marken gehen soll.
Ein kurzer Abriss der Hintergrundgeschichte:
Es wurden zwei Abstimmungszonen bestimmt. In der nördlichen Zone I wurde en bloc abgestimmt, was bei der zu erwartenden dänischen Gesamtmehrheit bedeutete, dass lokale grenznahe Mehrheiten für Deutschland keine Berücksichtigung finden würden. In der südlichen Zone II mit zu erwartender deutscher Mehrheit wurde einen Monat später abgestimmt, und die Auswertung der Ergebnisse wurde gemeindeweise vorgenommen, so dass die Möglichkeit bestand, einzelne Gemeinden mit einer dänischen Mehrheit Dänemark zuzuschlagen.
[Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Slesvig1920.png]
Bei der Volksabstimmung in Nordschleswig am 10. Februar 1920 stimmten von 112.515 Stimmberechtigten 25.329 (24,98 %) für Deutschland und 75.431 (74,39 %) für Dänemark; 640 abgegebene Stimmen (0,63 %) waren ungültig.
Am 14. März fand die Volksabstimmung in Zone II, Mittelschleswig (dem heutigen nördlichen Südschleswig) mit Flensburg, Niebüll, Föhr, Amrum und Sylt, statt. Hier votierten von 70.286 Stimmberechtigten 51.742 (80,2 %) für Deutschland und 12.800 (19,8 %) für Dänemark; ungültige Stimmen wurden nicht ausgewiesen. Nur drei kleine Gemeinden auf Föhr hatten dänische Mehrheiten, verblieben jedoch bei Deutschland. So blieb Zone II geschlossen bei Deutschland.
Eine dritte Abstimmungszone, die bis zu einer Linie Husum-Schlei oder Eider-Schlei (Danewerklinie) reichte, wurde von den dänischen Nationalliberalen vorgeschlagen. Sie wurde überraschenderweise in den ersten Entwurf zur Abstimmungsregelung aufgenommen, aber nach heftigen Auseinandersetzungen innerhalb Dänemarks auf Betreiben der dänischen Regierung vom endgültigen Ablauf gestrichen.
Die Volksabstimmung wurde 1920 unter Aufsicht der Interalliierten Abstimmungskommission für Schleswig (französisch Commission Internationale de Surveillance du Plébiscite Slesvig (CIS)) durchgeführt. Die CIS war ab 1919 aktiv und übte in dieser Zeit auch kommissarisch das Hoheitsrecht über Schleswig aus.
Die Abtretung Nordschleswigs an Dänemark erfolgte am 15. Juni 1920. Der Tag wird in Dänemark als Wiedervereinigungstag (Genforeningsdag) bezeichnet und es werden am 15. Juni noch heute in Nordschleswig Feiern über die Wiedervereinigung (Genforeningsfest) abgehalten. (Quelle: Wikipedia)
Ich zeige zunächst ein Einschreiben aus Gravenstein (1. Zone) vom 12.02.1920 nach Wandsbek, zu dieser Zeit (bis 1937) noch eine eigenständige Stadt im Nordosten von Hamburg, welches 2 Tage später dort eintraf.
Schönen Samstag,
miasmatic