Kann mir bitte jemand mit der unten abgebildeten 12 Öre Marke weiterhelfen? In meinem Michel Klassik Europa 2. Auflage ist die 12 Öre in allen Varianten mit grau/mattlila bzw. grau/braunlila beschrieben. Als Vergleich habe ich 25IYAa grau/rot, 25IYAb hellgrau/rosa, 25IYAc graublau/anilinrot nebst 26IYAa grau/mattlila und 26IYAb grau/braunlila hinzugelegt. Die 26IIYA sollte laut Katalog grau/mattlila bzw. grau/braunlila sein, die Farbe liegt aber ziemlich genau zwischen den ersten beiden 8 Öre. Handelt es sich um einen Fehler im Katalog, oder habe ich eine im Michel nicht verzeichnete Farbvariante gefunden? Auffällig ist auch die graublaue Rahmenfarbe.
Ziffern im Rahmen 1875/1903; Farbe 26IIYA
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Nimrod -
22. Januar 2022 um 15:26
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Der Michel-Katalog kann das Thema nur ganz rudimentär behandeln.
Es gab eine Auflage von 20.335.900 Stück. Die wurden in 19 Drucken zwischen Dezember 1874 und Januar 1895 hergestellt. Hochtechnisiert war das nicht, auch wenn zu dieser Zeit dort schon mehrfarbig gedruckt wurde.
Vereinfacht gesagt, wurde für jeden Druck die Farbe neu gemischt, und so gab es da eine große Bandbreite an Farben, und Farbnuancen. Ich habe meine DK-Sammlung derzeit "Woanders" und nicht im direkten Zugriff, um mir die Bandbreite in meiner Sammlung genauer anzusehen. Aber DKKW , der Flutlichmast für Dänemark im Vergleich zu mir als kleine Leuchte, wird sicher mehr dazu schreiben können. Ich behauptete immer: der wusste, was die vor jedem Druck gefrühstückt haben.
Es gibt umfangreich Literatur, allein 6 Bande zu dieser Markengruppe.
Damit Du mal erkennst, welche breites Feld an Farben vorhanden war, hier mal ein Auszug aus meinem alten AFA speziel (den neueren mit mehr Farbaufnahmen habe ich auch nicht im Zugriff).
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Herzlichen Dank Wolfgang, damit bestätigt sich schon wieder einmal mehr, daß der Michel mit Vorsicht zu genießen ist. Ich wurde zeitgleich bei einem dänischen Händler fündig, welcher die 12 Öre in eben dieser Farbvariante im Angebot hat. Daher habe ich sie jetzt ´mal in meiner Sammlung als 26IIYA abgelegt.
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@Nimrod
Es kommt immer darauf an, wie tief man in die Materie gehen möchte. Ein deutscher "Normalkatalog" kann einfach nicht das leisten, was solch ein heimischer Spezialkatalog kann. Nicht ohne Grund erscheint er deshalb nur als 5-7 Jahre.
Wenn Du mal etwas tiefer schauen möchte, lade dir mal diese beiden Dateien auf den Rechner. Ein wenig gewöhnungsbedürftig in der Bedienung: aber da kann man sehen, wie richtig gute (dänische) Philatelisten da auch heute noch forschen und ihre Erkenntnisse in die Datenbanken bringen.
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Moin Nimrod,
2007 hast Du das Thema "Dänemark 1875 (Ziffern im Rahmen)" ins Leben gerufen. Im Beitrag #17 vom 6.5.2014 (Seite 1) habe ich mal eine Auflagenübersicht der 12 Öre-Marke gezeigt.
Wobei Farbbestimmungen am PC immer mit Unsicherheiten verbunden sind. Es gibt keine "Eichung" der Bildschirme bei der Farbwiedergabe und aus eigener Erfahrung weiß ich gerade im Umgang mit der zweifarbigen Ziffernausgabe aber auch mit der Wappentype wo es auf Farbnuancen das einem auch das eigene uge einen Streich spielen kann.
Viele Grüße
DKKW
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Guten Morgen DKKW,
danke, den Beitrag hatte ich (fast) vergessen.
Das mit der Farbabstimmung am PC stimmt schon, aber egal wie der Scanner / Monitor die Farben "verschiebt", die angesprochene 12 Öre hat eine signifikant andere Farbe, als die beiden Vergleichs-12 Öre Marken. Die letzteren entsprechen den Angaben im Michel Classic, aber für die betroffene 12 Öre Marke hat der Michel Classic keine passend zugeordnete Beschreibung hinterlegt. Sie entspricht eher den Farbangaben der 8 Öre im Michel. Wenn der Michel mit den Farbangaben so schludrig umgeht, könnte er ebenso "rosa / rot / lila" Töne schreiben und gut ist´s.
Für jede noch so irrwitzig geringe Farbnuance kennt der Michel unterschiedliche Farbbezeichnungen, aber wenn´s so wie bei der 12 Öre einen groben Unterschied gibt, wird das ignoriert. Das irritiert mich. Ein ähnliches Problem mit Farbbezeichnungen habe ich gestern auch bei Alt-D. Baden Ausgaben mit dem Michel Classic festgestellt; allerdings muß ich die Angaben in einem alten Michel D-Spezial noch überprüfen, vielleicht ist es dort treffender vermerkt. Gegebenenfalls eröffne ich danach ein entsprechendes Thema im Forum. Sicher haben viele Farbbezeichnungen historische Gründe, oder wurden aus anderen Katalogen übersetzt / abgeschrieben. Zeitgemäß wäre es, diese Farben beispielsweise in Klammer zu setzen, damit man weiß, daß es in anderer Literatur solche Bezeichnungen gibt / gab und ein einheitlicheres System etabliert.
LG
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Moin Nimrod,
zur MIchel-Katalogisierung: Würde mich nicht wundern wenn die Markenbeschreibungen auf das alterwürdige Kohl-Handbuch zurückgehen würden. Wie Wolffi schon geschrieben hat, man kann fairerweise nicht erwarten dass ein Europa-Katalog die gleichen Informationen liefert wie beispielsweise der Afa-Spezial.
Die linke Marke zeigt die typische Ovalfarbe der Frühdrucke (1. - 2., 4. - 6. und 8. Druck Afa 26). Die rechte Marke (2. Reihe links) zeigt den typischen Farbton der späten Auflagen (9. - 19. Druck, Afa 26a).
Bei der mittleren Marke handelt es sich m. E. um den 3. Druck vom Februar 1876, hellgrau/weinrot. Der 7. Druck vom April 1880 fällt ebenfalls aus dem üblichen Farbspektrum, grüngrau/purpurlila.
Der 3. Druck weist übrigens sogenannte "Dicke Rahmen" auf, da müsste ich die Marke aber separat eingescannt sehen um das beurteilen zu können.
Viele Grüße
DKKW