Ausstellung in Nürnberg zeigt
tausende Briefmarken mit Fußballmotiven
Fußball regiert die Welt. Auch die Philatelie spiegelt die Geschichte der beliebtesten Sportart rund um den Globus wieder. Superstars wie Pele und Beckenbauer, Trainer wie Sepp Herberger und Helmut Schön, Meistermannschaften und Spielszenen gehören spätestens seit der ersten Fußball-WM im Jahr 1930 zu den beliebtesten Motiven auf Briefmarken, Postkarten, Sonderstempeln und Ersttagsbriefen. Mehr als 5000 Exponate aus aller Welt zeigt das Museum für Kommunikation bis zum 15. Januar, ergänzt durch eine Präsentation des Deutschen Fußballmuseums in Erkelenz über die drei deutschen Weltmeisterteams von 1954, 1974 und 1990.
[Blockierte Grafik: http://www.heute.de/ZDFheute/img/31/0,1369,2631935,00.jpg]
Briefmarken zum World Cup 1998 - damals schied Deutschland im Viertelfinale aus.
"Der Kampf um das runde Leder war und ist rund um den Erdball Anlass für die Ausgabe von Briefmarken", erläutert Museums-Direktor Stefan Kley den Hintergrund der Ausstellung "Fußball regiert die Welt. Fußballgeschichte auf Briefmarken erzählt." Die Exponate stammen großenteils aus dem Nachlass des Dortmunder Braumeisters Joachim Kortüm, eines in die USA emigrierten Fußballfans und Philatelisten.
Ausstellungsleiter Klaus-Peter Baschke spannt den Bogen zurück bis in das Jahr 1863, als sich der Fußball in England vom Rugby abspaltete und als eigene Sportart zunächst auf dem Inselreich etablierte. "Auf den Kontinent schwappte der Fußball erst relativ spät über", erinnert Baschke an die Gründung des Deutschen Fußball- Bundes im Jahr 1900. Der VfB Leipzig war in der Saison 1902/03 erster deutscher Fußballmeister. Seit 1908 ist Fußball olympisch. Die erste Weltmeisterschaft fand dagegen erst 1930 statt, in Uruguay, dem Land des Olympiasiegers von 1924 und 1928.
[Blockierte Grafik: http://www.heute.de/ZDFheute/img/0/0,1369,2631936,00.jpg]
Die Briefmarke von 1954 hat für viele Deutsche einen besonderen Stellenwert.
Wichtiges Thema: Titelgewinn 1954
Von dort stammt auch die älteste Fußballbriefmarke mit einem Bild der griechischen Siegesgöttin Nike. Später folgten Motive von berühmten Spielern, packenden Spielszenen, imposanten Stadien und Pokalen. Zu den kuriosen Besonderheiten zählt eine Briefmarke zum "Länderspiel des Jahrhunderts" im Jahr 1953, erklärt Kley. "Nach dem 6:3-Sieg gegen England haben die Ungarn eine eigene Briefmarke mit dem Ergebnis herausgebracht."
[Blockierte Grafik: http://www.heute.de/ZDFheute/img/1/0,1369,2631937,00.jpg]
Die Briefmarke für die WM 2006 ist auch schon in der Ausstellung zu sehen.
Breiten Raum widmet die Ausstellung dem ersten deutschen Titelgewinn 1954. Philatelistische Dokumente erinnern ebenso an das "Wunder von Bern" wie eine Original-Eintrittskarte, eine Speisekarte vom Festbankett, eine Nachbildung des Siegerpokals und steinerne Reste des vor Kurzem abgerissenen Wankdorfstadions. In einer Vitrine prangt die Ausgabe der "Bild"-Zeitung vom 5. Juli 1954 mit der Schlagzeile "3:2 - Deutschland ist WELTMEISTER - Triumph über Ungarn". Aus dem Fußballmuseum in Erkelenz stammen Fotos der deutschen Mannschaften und ihrer Gegner auf ihrem Weg zu den Titelgewinnen 1954, 1974 und 1990.
Fußball rund um den Globus
"Wir wollen den Fußball auch als weltumspannendes Phänomen darstellen", betont Ausstellungsleiter Baschke. "Heute sind im internationalen Fußball-Verband FIFA 150 Verbände in allen Erdteilen mit rund 300.000 Vereinen zusammengeschlossen. Weltweit spielen gut 22 Millionen Aktive in rund 600.000 Mannschaften." Die Vielfalt und die Farbigkeit des Fußballs wie der Länder dokumentieren in der Ausstellung auch Briefmarken aus Südkorea, Tansania, Togo oder Afghanistan. Bis zur Fußball-WM im Sommer 2006 soll die Ausstellung noch in mehreren anderen WM-Städten gezeigt werden. Eine endgültige Bleibe soll sie in Kortüms Heimatstadt Dortmund finden.
Quelle / Artikel: