und nicht zuletzt das auch das Erfassen der Werte. Auch wenn mir klar ist, dass die Michelpreise utopisch sind und wohl eher 10% beim Verkauf realistisch, möchte ich den Wert der Sammlung in etwa bestimmen können.
Sofern das Dublettenalben und Ländersammlungen nach Vordruckalbum sind, funktioniert das so aber nicht. Da hast du je nach Sammlungsqualität Werte von -Y bis +X und X ist ein- bis sehr niedrig dreistellig - ganz gleich, was der Michel sagt. Ja, es gibt auch negative Sammlungswerte. Bei neueren Vordruckalben kann es sein, dass dir eine postfrische Bund-Sammlung ohne die Spitzenwerte aus der Anfangszeit im Vordruckalbum billiger angeboten wird als die gleichen Alben ohne Marken - denn beim letzteren Angebot muss der Käufer nicht erst die Marken entfernen, um das Album zu nutzen.
Bevor es also ans katalogisieren geht, würde ich mir an deiner Stelle erst einmal ein Bild darüber machen, was du dort vor dir hast und ob das der Katalogisierung würdig ist noch nicht. Denn wenn nicht, dann ist es, wie meine Vorredner schon ausführten, Zeitverschwendung. DDR mit Versandstellenstempel must du nicht katalogisieren, auch wenn dein Vater das 60 Jahre lang mit Liebe pflegte. Aber die Katalogisierung so einer Sammlung schafft für dich keinen Mehrwert.
Vielleicht hast du die nächste Raritätensammlung vor dir, die auf Auktionen ne halbe Million brächte und bei der dir nur noch eine Hand voll Portostufen von 5000 denkbaren fehlen. Da wäre eine Katalogisierung schon eher sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass es eher ein engros Los ist, das auf Auktionen nur deshalb gekauft wird, weil ein bisschen Frankaturware dabei ist. Und die Wahrscheinlichkeit ist deshalb groß, weil die meisten Altsammlungen genau so aussehen. Ja, vor 10 Jahren auch meine eigene. Als eine Million Menschen Bund sammelten, ging es auch gar nicht anders, weil nicht genügend Luxusware für alle da war. Die vor 30, 40 Jahren gängigen durchschnittlichen Sammlungen will heute aber keiner mehr haben, weil es davon eben 980.000 gibt bei nur noch 20.000 Sammlern. Und die können sich dann eben auch auf die Luxusqualität konzentrieren.
Wenn du dir darüber im Klaren bist, dass du katalogisierwürdiges vor dir hast, dann kannst du dir überlegen, wie du vorgehst. Bei meiner Sammlung nehme ich nur das in eine Datenbank auf, was entweder schon qualitativ relativ hochwertig, aber noch ausbaufähig ist oder Handelswerte von mindestens fünf, besser zehn Euro hat. Wenn ich dann irgendwo ein qualitativ hochwertiges Angebot sehe, kann ich das sofort mit dem Scan in der Datenbank vergleichen und entscheiden, ob der Austausch lohnt.
Für die Datenbank nutze ich Ninox. Das ist ein Datenbanksystem, das du für alles denkbare einsetzen kannst und nicht nur für Briefmarken. Die Eingabe- und Ausgabefelder kannst du beliebig selbst zusammenstellen. Apps gibts für iOS, iPad, MacOS und im Abo auch für den Webbrowser systemunabhängig. Anbei drei Screenshots aus meinen Datenbanken. Bei dir kann es ganz anders aussehen, mit mehr oder weniger und völlig anderen Eingabefeldern und -möglichkeiten.



Und so siehts auf dem iPhone aus
