Untersuchung über das Sexualleben der Philatelisten
"Darf ich Ihnen meine Briefmarkensammlung zeigen" gilt seit jeher als versteckte Aufforderung zu sexuellen Handlungen. Daraus ergibt sich die Fragestellung, inwieweit Briefmarkensammlungen und sonstige philatelistische Betätigungen förderlich für ein aktives Sexualleben sind. Untersucht wurde für diese Studie ein statistisch repräsantiver Querschnitt von philatelistisch tätigen Personen unter besonderer Berücksichtigung des Philatelistenvereines Fürstenfeldbruck e.V.
Häufigkeit sexueller Betätigung
Der durchschnittliche Philatelist besucht im Jahr 24 Tauschabende, eine fachspezifische Messe und drei Tauschtage, somit hat er an 28 Tagen = 7,67 % weniger Gelegenheit zu häuslicher sexueller Betätigung als der Nicht-Philatelist. Die befragten Personen sahen dies jedoch nicht als Nachteil an, sondern 78% gaben an, dass ihnen der Ruhetag gut tut.
Sexuelle Motivsammlungen
Kein Philatelist gab offen zu, eine Sammlung aus pornographischen Gründen angelegt zu haben, überhaupt wurde das Vorhandensein von eindeutig sexuellen Motivmarken verneint. Bei genauerer Untersuchung der vorgelegten Sammlungen wurde jedoch in 94% aller Sammlungen gut getarntes sexistisches Material gefunden. Philatelisten gehen bei der Tarnung ihres Materials mit erheblicher Phantasie ans Werk, so fand sich eine "Pro-Viagra-Marke" in einer Sammlung "Kuriositäten", es fanden sich Sammlungen "Frauen der Deutschen Geschichte", Gemälde-Sammlungen mit Darstellungen leicht bekleideter weiblicher Personen.
Unter Philatelisten besonders gesucht sind "Berliner Frauen bedarfsgerecht gebraucht", allein diese Formulierung lässt auf einen stark sexistischen Hang schließen. Die direkte Frage, ob der Sammler die "Nackte Maja" hat, wurde verneint. Fragte man die gleichen Sammler, ob sie die Katalog-Nummern 478 bis 480 von Spanien besitzen (Darstellung einer nackten Frau namens Maja) wurde die Frage bejaht. Wie zu erwarten sind sich die katholischen Sammler ob der moralischen Verwerflichkeit ihres Tuns im Zweifel und fügen ihren Sammlungen vorsichtshalber Madonnen-Darstellungen zu, besonders häufig waren hier drei bestimmte Marken des Saargebietes zu finden.
Häusliche Sexualität des Philatelisten
Der Nicht-Philatelist sitzt in den späten Abendstunden am Fernseher und sieht die in etlichen Programmen gesendeten Filme mit pornographischen Inhalt, was nachgewiesenermaßen langfristig zu sexueller Abstumpfung führt. Der Philatelist dagegen sitzt am Schreibtisch und beschäftigt sich mit seiner Sammlung. Inwieweit die sitzende Haltung die Durchblutung der unteren Körperhälfte fördert, muss einer medizinischen Studie vorbehalten werden, es kann jedoch von einem positiven Effekt für Philatelisten ausgegangen werden. Da, abgesehen von oben dargestellter Abwesenheit an 7,67 % aller Tage, die philatelistische Betätigung eine rein häusliche ist, hat der Philatelist wesentlich weniger Gelegenheit zu außerhäuslichen sexuellen Beziehungen als Nicht-Philatelisten, hier lässt sich eindeutig schließen, dass Briefmarkensammler treuere Partner sind als die durchschnittliche Bevölkerung.
Balzverhalten der Philatelisten
Der engagierte Philatelist untersucht beim Objekt seiner Begierde sehr genau die Zähne. Sie müssen vollständig und ebenmäßig sein, besonders verpönt sind angesetzte Zähne. Den Nicht-Philatelisten ist derartiges Auswahlverfahren völlig unbekannt. Bei älteren oder exotischen Objekten philatelistischen Interesses spielen ausgewogene Proportionen eine außerordentliche Rolle, Philatelisten nennen in ihrer eigenen Fachsprache diesen Zustand als "zentriert". Während bei Nicht-Philatelisten ein großes Interesse an gelifteten oder busenvergrößerten Lustobjekten besteht, lehnen die Philatelisten alles ab, was als "verschönt" oder als "repariert" bezeichnet werden muss, eher nehmen sie zur Not "geringfügige Mängel" in Kauf.
Im Kreis von Gleichgesinnten drehen sich die Gespräche von Philatelisten meist um Themen mit sexuellem Inhalt., mit großer Selbstverständlichkeit und ohne jegliches Schamgefühl wird über "waagerechte Pärchen" oder "zart berührt" debattiert. Ebenso nehmen die Nummern eines gewissen Michel breiten Raum bei den Gesprächen der Philatelisten ein. In die gleiche Kategorie gehören Formulierungen wie "rückseitig ohne Mängel" oder "altersbedingt leicht bügig", die sich in vergleichbarer Form kaum bei der durchschnittlichen Bevölkerung nachweisen lassen.
Besondere Aufmerksamkeit widmet der Philatelist der Empfängnisverhütung. Wie keine andere Bevölkerungsgruppe untersuchen Philatelisten das Gummi auf geringfügigste Beschädigungen. Nicht einmal Fingerabdrücke dürfen auf dem Gummi sein.
Exhibitionismus der Philatelisten
Der Anteil der Exhibitionisten unter den Philatelisten liegt bei 5%, und ist damit wesentlich höher als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Bei ältere Philatelisten mit höherem Einkommen liegt die Zahl der Sammler, die zeigen, was sie haben, weit über der Zahl bei sogenannten Jungsammler. Um nicht die Gefühle von Nicht-Philatelisten zu verletzen hat man sich Regeln für das Herzeigen seiner besten Stücke auferlegt, man nennt das eine Ausstellungsordnung. Über deren Einhaltung wachen sehr strenge Juroren. Diese achten auch darauf, dass vor der Zurschaustellung alle Objekte von Fachleuten des BPP (offiziell: Bund Philatelistischer Prüfer) geprüft wurden. Besonders schöne Exemplare dürfen in den Rang 1, während normale Stücke mit dem Rang 3 vorlieb nehmen müssen. In der Offenen Klasse darf jeder zeigen, was er mag.
Quelle: Philatelistenverein Fürstenfeldbruck