ZitatOriginal von kartenhai
Noch eine interessante, auf den ersten Blick „Ganzsachen-Mischfrankatur“ vom selben Anbieter, abgestempelt am 31.10.1900 in der Hafenstadt Tientsin (heute Tianjin), der deutsche Feldpost-Stempel (Feldpost-Station No. 7) ist erst vom 5.12.1900 und passt zum Schreibdatum 5.12. des Absenders, dem Oberarzt Dr. Ruidisch. Die Stempel sind alle sehr schön und deutlich abgeschlagen.Also wieder eine Art Souvenir-Karte mit Gefälligkeits-Abstempelung, die erst später als kostenloser Feldpost-Brief verwendet wurde. Was bedeutet wohl Taotin-Fu, die Ortsangabe des Absenders? War das ein Stadtteil von Tientsin, war dort die Feldpost-Station No. 7 stationiert?
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Gruß kartenhai
Wo die deutschen Feldpoststellen in China waren, findet man in der Kolonialsammler- und Feldpostliteratur.
Paoting ist eine bekannte Stadt in Nordchina. gleiche Provinz wie Tientsin, aber kein Ortsteil von Tientsin.
Der Absender war halt damals gerade dort, vielleicht auf einer Bahnreise.
Die Stempel Tientsin oder FP Nr. 7 hat er sich irgendwann früher bzw. irgendwoanders geholt.
So ist das mit Souvenirbelegen: im Gegensatz zu Bedarfsstücken kann man hier keinen direkten Zusammenhang von Stempeln und schriftlichen angaben des Abs. / Beschreibers konstruieren.
Eine Blanko-Souvenirkarte, die der Absender als Briefeinlage verwendet hat.
Unter philatelistischen Kriterien wären 30.- schon gequält.
Hier sind aber angstvolle "Anlagers" am Werk.
Das gibts ja auch bei uns: morgen ist der Euro wertlo s, und dann geht die Welt unter, buuuu!
Gruß
ligneN