Abstimmungsgebiet Schleswig
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Moin zusammen,
heute möchte ich mal keine Marken, Plattenfehler, Stempelabschläge oder Frankaturen vorstellen, sondern etwas ganz anderes ("...and now for something completely different." ), nämlich ein Schreiben vom 3. Mai 1920 des Kaufmanns und Briefmarkenhändlers Erich Plocher an den in Aventoft bei Tondern, aslo im Abstimmungsgebiet direkt ansässigen Briefmarkenhändler Münchmeyer. In diesem Brief bestellt Plocher 100 komplette Sätze "Wiedervereinigungsmarken", also den ersten Satz mit den Michelnummern 1 bis 14. Alternativ zur Zusendung der losen Marken erkundigt sich Plocher auch nach den Kosten, die für diese Marken auf Briefstücken bzw. auf Einschreibebriefen in Rechnung gestellt würden.
Zwei solcher zu philatelistischen Zwecken "produzierte" Einschreibebriefe, vermutlich an einen "Briefmarkenhändler-Kollegen" Plochers, ämlich Walter Speidel in Stuttgart, zeige ich ebenfalls.
Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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Moin zusammen,
heute zeige ich einen Brief, der am 17.04.1920 in Flensburg aufgegeben wurde und nach Hannover adressiert war, wo er am 19.04.1920 ankam. Frankiert ist er mit zwei Mi.-Nr. 2, drei Mi.-Nr. 4 sowie zwei Mi.-Nr. 6, insgesamt demnach 80 Pfennigen. Auf der Rückseite ist mit Blaustift meiner Meinung nach eine "10" vermerkt (es könnte aber auch eine schwungvolle geschriebene "20" sein).
Das Gesamtporto hätte also (wenn ich die Handschrift richtig gelesen habe) 90 Pfennige betragen.
Meine Erklärung dieses Porto lautet wie folgt:
20 Pfennig für einen Brief im Fernverkehr, 30 Pfennig Zuschlag für das Einschreiben und 40 Pfennig Zuschlag für einen Wertbrief. Da ich hier ziemlich unsicher bin, würde ich mich über eine Rückäußerung hierzu freuen.
Ein schönes Wochenende wünscht
miasmatic
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Nur geraten : könnte die “schwungvoll geschriebene 20” sich nicht auf die 20 Mark des Wertbriefs beziehen ?
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Moin Jean Philippe,
allerbesten Dank für die Rückäußerung.
Weil die Wertbrief-Versicherungsgebühr bis zu einem Betrag i.H.v. 1.000RM gleichbleibend 40 Pfennig betrug (dieser Brief also von der nächsten Wertgrenze noch weit entfernt war), kann ich mir die Wiederholung des Bargeldbetrages auf der Rückseite nicht vorstellen - außerdem bringe ich Blaustiftnotierungen immer in Zusammenhang mit dem Porto eines Poststückes (so wie auf der Vorderseite das "R", das m.M.n. für "Rekommandiert"/Einschreiben oder aber "Remboursement"/Nachnahme stehen müßte).
Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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Moin zusammen,
heute zeige ich mein einziges Exemplar aus dem dritten und letzten Satz des Sammelgebietes, dem Dienstmarkensatz. Dieser wurde am 26. Januar 1920 verausgabt und setze sich aus den mit den Buchstaben "C.I.S" im Buchdruckverfahren überdruckten Werten der Michelnummern 1 bis 14.
Bei meinem Exemplar handelt es sich um ein ungebrauchtes Stück der Mi.-Nr. 5, aufgrund der geringen Auflage und des Sachverhaltes, dass die Restbestände vernichtet wurden, wird dieser Satz im Michel sehr hoch bewertet (2006: ungebraucht 2.200€, postfrisch 4.500€ und gestempel 3.200€, auf Brief sind die Stücke dann teuer ).
Einen schönen Sonntag wünscht
miasmatic
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Moin zusammen,
heute zeige ich einen Brief, der am 17.04.1920 in Flensburg aufgegeben wurde und nach Hannover adressiert war, wo er am 19.04.1920 ankam. Frankiert ist er mit zwei Mi.-Nr. 2, drei Mi.-Nr. 4 sowie zwei Mi.-Nr. 6, insgesamt demnach 80 Pfennigen. Auf der Rückseite ist mit Blaustift meiner Meinung nach eine "10" vermerkt (es könnte aber auch eine schwungvolle geschriebene "20" sein).
Das Gesamtporto hätte also (wenn ich die Handschrift richtig gelesen habe) 90 Pfennige betragen.
Meine Erklärung dieses Porto lautet wie folgt:
20 Pfennig für einen Brief im Fernverkehr, 30 Pfennig Zuschlag für das Einschreiben und 40 Pfennig Zuschlag für einen Wertbrief. Da ich hier ziemlich unsicher bin, würde ich mich über eine Rückäußerung hierzu freuen.
Ein schönes Wochenende wünscht
miasmatic
Bei dem Beleg rätsele ich auch gerade.
Der einfache Brief bis 20 g kostete in der Portoperiode 01.10.1919 - 05.05.1920 20 Pfennig, dazu kamen 30 Pfennig für das Einschreiben. Allerdings sehe ich hier keinen R-Zettel, ist der Brief wirklich eingeschrieben gewesen ? Der handschriftliche Buchstabe "R" könnte den Zettel mangels Materials natürlich ersetzt haben.
Dazu die Nachnahme, welche weitere 25 Pfennige erforderte.
Aber aus welchem Grunde vermutest du bei dem Beleg einen Wertbriefcharakter ? Woran machst du das fest ?
Gehen wir also einmal von einem einfachen Brief mit Einschreiben und Nachnahme aus, dann betrug das Porto 75 Pfennige. Der Brief wäre um 5 Pfennig überfrankiert.
Setzen wir die zweite Gewichtsstufe bis 250 g an, verteuert sich die Angelegenheit um weitere 10 Pf. Die Größe und der Zustand des Umschlages lassen diese Interpretation m.E. durchaus zu. Dann wäre der Brief um 5 Pfennig unterfrankiert gewesen.
Hier spielt dann die Regelung eine Rolle, nach der das Fehlporto zu verdoppeln und einzuziehen ist, diese Regelung galt seit dem 01.10.1919. das doppelte Fehlporto wären dann 10 Pfennige, die vom Empfangspostamt in Hannover rückseitig mit Blaustift angeschrieben worden sind.
Wäre das ein möglicher Lösungsansatz ?
Beste Ermittlungsgrüße
KJ
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Moin KJ,
ich habe den Brief bei der 68. "Badische Briefmarken GmbH"-Auktion vor einigen Wochen ersteigert. Die damalige Losbeschreibung lautete wie folgt:
"1920, 10 Pfg. Wappen, drei Werte mit Nr. 2 (2x) + 6 (2x) zusammen auf Firmen-R-Nachnahme-Brief von FLENSBURG 17.4.20 nach Hannover, rs. Ankunftsstpl., oben waagerechter Bug, Marken Zähnung gebräunt, Kuvert Rand- und Alterungsspuren."
Bzgl. der Einordnung als Wertbrief habe ich mich offensichtlich geeirrt: Die Höhe der Nachnahme (20 Mark) ist auf der Vorderseite (und hat insofern überhaupt nichts mit der Thematik eines Wertbriefs zu tun) vermerkt, so dass ich Deinen Lösungsansatz (ich halte die handschriftliche Zahl auf der Rückseite ja auch eher für eine "10") für nachvollziehbar und die richte Erklärung für dieses Porto halte.
Allerbesten Dank dafür und einen schönen Abend,
miasmatic
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Moin zusammen,
heute zeige ich einen (leider aktengelochten) Brief, der vor genau einhundert Jahren innerhalb Flensburg gesendet wurde und mit je einer Mi.-Nr. 1, 2 und 3 freigemacht wurde, insgesamt also 15 Pfennig, was auch der Postgebühr für einen Brief bis 20g im Ortsverkehr entsprach .
Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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Moin KJ,
da ich den Stempelkatalog bislang leider immer noch nicht erwerben konnte, wollte ich Dich mal fragen, ob der Stempelabschlag "FLENSBURG 14.3.20" (Gruber D2 06.11 E, 240 Punkte) immer noch so hoch bewertet wird, obwohl dieser doch vermutlich einer der häufigsten ist, schließlich wurden sehr viele Bedarfsabstempelungen (u.a. Dein Beitrag #4, Postamt Flensburg 1 Kb. "k" vom 14.03.1920, dem Tag der Volksabstimmung in Zone 2) mit diesem vorgenommen.
Viele Grüße,
miasmatic
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Moin miasmatic,
der Stempelabschlag FLENSBURG * 1 h hat die Nummer Gruber D2 06.11 und wird in dem Katalog aus dem Jahre 2000 mit 240 Punkten bewertet. Ob das heute auch noch so gilt, kann ich allerdings nicht sagen.
Der Stempelabschlag auf meinem Dokumentationsblatt trägt allerdings den Stempel FLENSBURG * 1 k und hat die Nummer Gruber D2 06.14. Der Stempel ist sehr häufig und wird entsprechend auch nur mit 2 Punkten bewertet.
Beste Grüß
KJ
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Hallo KJ,
allerbesten Dank für die Antwort.
Wenn sich der hoch- von dem niedrigbewerteten Flensburg-Stempelabschlag allerdings ausschließlich durch den anderen Unterscheidungsbuchstaben im unteren Stempelbereich unterscheidet und somit im oberen Bereich identisch ist, wundert es mich allerdings, dass Teilabschläge, auf denen man den Unterscheidungsbuchstaben gar nicht erkennen kann, als Abschläge des viel höher bewerteten Stempels "FLENSBURG * 1 h" beschrieben werden (z.B. hier
https://www.philasearch.com/de/dosearch.ph…=PH-sale&page=3). Ist die Unterscheidung der beiden Stempelgeräte ausschließlich über die beim h-Stempel unterbrochene, linke Seite der oberen Kreissehne möglich?
Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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Hallo Wolfgang,
bei Einzelwerten mit lediglich Teilabschlägen von Stempeln, zumal auf so kleinformatigen Werten wie die Pfennigwerte der Schleswigausgaben, ist die korrekte Ermittlung des Stempelgerätes oftmals schwierig bis unmöglich.
Der Stempel Flensburg 1 Kb. "h" unterscheidet sich von dem billigen Stempel mit Kb. "k" nicht nur im Kennbuchstaben, sondern auch in markanten Sehnenbrüchen des Datumsteges, sowohl oben wie unten. Das gezeigte Angebot, welches ich hier einmal vorstellen möchte, lässt einen eindeutigen Rückschluss auf das verwendete Stempelgerät m.E. nicht zu. Andere mögen das natürlich anders beurteilen.
Leider befindet sich in meiner kleinen Sammlung kein eindeutiger Abschlag des seltenen Stempels.
Beste Grüße
Rüdiger
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Moin Rüdiger,
vielen Dank für die Rückäußerung.
Auch die anderen beiden Werte (15 Pf. sowie 10 Mark) lassen im Stempelabschlag auf der Marke auch die Unterscheidungsbuchstaben vermissen. Allerdings sind auch hier die markanten Sehnenbrüche des Datumsteges im oberen Bereich erkennbar - vermutlich könnte ein Prüfer wie z.B. Herr Gruber anhand seiner Vergleichssammlungen die Abschläge anhand dieser Sehnenbrüche doch identifizieren.
Einen schönen Abend wünscht
Wolfgang
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Moin zusammen,
heute zeige ich eine Ganzsache P1, die am 15.6.1920 von Flensburg-Neustadt auf den Weg nach Montreal in Kanada gelangte (und der man jeden Meter dieses langen Weges ansieht ). Die Ganzsache wurde zusätzlich mit Marken im Wert von insgesamt 32,5 Pfennig auffrankiert, so dass ein Porto von zusammen 40 Pfennig enthalten war, was dem ab dem 6.5.1920 gültigen Porto für eine Postkarte im Fernverkehr/Ausland entsprach.
Nach den Angaben im Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde, Heft 8 Nordschleswig (Plebiscit 1920), Hans Andersen: Die Briefmarken von Nord-Schleswig/1962 handelt es sich bei dem Stempelabschlag
FLENSBURG * 1 g um einen nicht so häufigen Stempelabschlag, dort wird er gar höher bewertet als der bereits angesprochene Stempelabschlag FLENSBURG * 1 h.Der Text auf der Rückseite der Karte erschließt sich mir leider so gut wie gar nicht :
"Bezugnehmend auf Ihre Anzeige in den ....zeitungen, möchte ich nachfragen, .......Plebiscitmarken.....können........."
Falls jemand eventuell diese alte Schrift entziffern und den Text beisteuern könnte, würde ich mich freuen. Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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Bezugnehmend auf Ihre Anzeige in den Fachzeitungen möchte ich vorfragen, ob Sie vielleicht umseitige Plebiscitmarken gebrauchen können. Eventuell gegen Tausch.
Flensburg - Neustadt
den 15.6.1920
Gruß kartenhai
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Moin kartenhai,
vielen Dank für Deine Unterstützung
Ein schönes Wochenende wünscht
miasmatic
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Moin zusammen,
heute zeige ich eine Ganzsache P1, die am 15.6.1920 von Flensburg-Neustadt auf den Weg nach Montreal in Kanada gelangte (und der man jeden Meter dieses langen Weges ansieht ). Die Ganzsache wurde zusätzlich mit Marken im Wert von insgesamt 32,5 Pfennig auffrankiert, so dass ein Porto von zusammen 40 Pfennig enthalten war, was dem ab dem 6.5.1920 gültigen Porto für eine Postkarte im Fernverkehr/Ausland entsprach.
Nach den Angaben im Neuen Handbuch der Briefmarkenkunde, Heft 8 Nordschleswig (Plebiscit 1920), Hans Andersen: Die Briefmarken von Nord-Schleswig/1962 handelt es sich bei dem Stempelabschlag
FLENSBURG * 1 g um einen nicht so häufigen Stempelabschlag, dort wird er gar höher bewertet als der bereits angesprochene Stempelabschlag FLENSBURG * 1 h.Moin Wolfgang,
der Stempelabschlag FLENSBURG * 1 g hat die Nummer Gruber D2 06.10 und wird in dem Katalog aus dem Jahre 2000 mit 180 Punkten bewertet, also etwas geringer als der vorher besprochene Stempelabschlag FLENSBURG * 1 h .
Auf jeden Fall scheint es sich bei dem Gerät um ein selteneres Stück zu handeln. Schöner Beleg übrigens
Beste Grüße
Rüdiger
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Moin zusammen,
heute zeige ich einen Brief, der am 10.02.1920 von Woyens/ehem. Kreis Hadersleben aus nach Ehrenbreitstein lief. Es handelt sich um einen Einschreibebrief, der als Nachnahme versandt wurde. Verklebt sind Marken im Wert von 75 Pfennig. Mein zugehöriger Erklärungsversuch dieser Portozusammensetzung bzw. -höhe lautet wie folgt:
Der einfache Brief bis 20 g kostete 20 Pfennig, dazu kamen 30 Pfennig für das Einschreiben, dazu die Nachnahme, welche weitere 25 Pfennige erforderte, wobei ich mich hier merklich nah an Rüdigers Erklärung (s.o.) halte .
Ich selbst kann momentan allerdings die zusätzliche Gebühr für die Nachnahme nirgends entdecken .
Einen schönen Abend wünscht
miasmatic
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